Schweiz
Steuerstreit: Widmer-Schlumpf «auf dem Weg» nach Rom
Im Steuerstreit zwischen der Schweiz und Italien gibt es eine Annäherung: Das Tessin hat Italien 28 Millionen Franken überwiesen. Es handelt sich um die blockierten Ausgleichszahlungen für Grenzgänger. Der Weg zu Verhandlungen mit Italien ist damit geebnet.
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Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf will sich mit dem italienischen Staatsoberhaupt Mario Monti in Rom treffen. Einen Termin wollte sie aber an der Pressekonferenz des Bundes nicht bekanntgeben.
«Kein Bittgang nach Rom»
Schweizer Firmen und deren Hürden in Italien werden ein Thema sein. Auch werde man über die Grenzgänger-Regelung reden. Dazu soll über Abgeltungs- und Quellensteuer diskutiert werden. Ebenfalls wird über die «Schwarze Liste» geredet, auf der Italien die Schweiz führt. Ausdrücklich am Verhandlungstisch soll auch eine Delegation des Tessins sitzen.
Widmer-Schlumpf hat negiert, dass die Überweisung der Steuergelder eine Konzession gewesen sei, um Italien wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen. Es sei auch kein Bittgang, den sie nach Rom antrete. Auch einen Vergleich mit den Abkommen mit anderen Ländern wie Deutschland oder den Briten könne man nicht ziehen.
Keine Schätzung zu Geldsummen
Italien führt die Schweiz seit 20 Jahren auf einer «Schwarzen Liste». Darauf stehen sowohl private wie juristische Personen, wie auch Firmen, so Widmer-Schlumpf.
Die Parteien nähmen mit Befriedigung zur Kenntnis, dass die Frage der blockierten Grenzgänger-Ausgleichszahlungen gelöst und zu Gunsten Italiens ein Zahlungsauftrag erteilt worden sei, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mit.
Letzten Sommer hatte die Tessiner Regierung beschlossen, die Gelder aus der bei den Grenzgängern erhobenen Quellensteuer einzufrieren und vorläufig nicht an Italien auszuzahlen. Das Tessin reagierte damit auf den Druck Italiens auf den Tessiner Finanzplatz.
Steuerungsgruppe trifft sich
Staatssekretär Michael Ambühl, Leiter des Staatssekretariats für Internationale Finanzfragen (SIF), und Botschafter Carlo Baldocci, diplomatischer Berater des italienischen Wirtschafts- und Finanzministeriums, trafen sich heute zu einem Gespräch. Im Lichte der jüngsten Entwicklungen in der EU sei über das Modell eines Abkommens zur Regulierung von unversteuerten Geldern und die Einführung einer Abgeltungssteuer auf künftigen Kapitalerträgen diskutiert worden, schreibt das EFD.
Italienische Vermögen in der Schweiz
Die Verhandlungen über ein Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Italien waren auch Thema im italienischen Parlament. Schätzungen von 120 Milliarden Euro konnte Vize-Finanzminister Vittorio Grilli nicht bestätigen.
Auch Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf wollte keine Zahlen nennen. Sie warnte indes vor übertriebenen Erwartungen, wie sie etwa Griechenland geäussert habe.
Die Schweiz und Italien haben die Schaffung einer Steuerungsgruppe vereinbart, die an der Lösung der offenen Finanz- und Steuerfragen arbeiten soll. Ein erstes Treffen ist auf den 24. Mai 2012 anberaumt.
(sf/sda/vaid;blur/fasc)
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K. Räschter, Schweiz
(- )
Verfasst am: 11.5.2012 9:51
Monit macht Vorschläge und Widmer sagt Ja
Diese Verhandlungen werden wie immer ablaufen.... mehr
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A. Ganz, Möhlin
(AGA )
Verfasst am: 10.5.2012 9:23
Übertriebenes Interesse / schwache Verhandlungsbasis!
Dass jetzt EWS in der ganzen Welt herumreisen... mehr
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U. Keller, Klaeng
(sailer )
Verfasst am: 9.5.2012 19:36
unverständlich
warum reist EWS in die EU Staaten um mit jedem... mehr
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