Vermischtes
Wettskandal: Fussballverband setzt auf Repression
In den aktuellen Fussball-Wettskandal in Italien sind auch Schweizer Klubs verwickelt. In der «Rundschau» kündigt der Chefjurist des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) Robert Breiter an, fehlbare Spieler hart zu bestrafen.
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Von Präventionskampagnen hält Breiter wenig. Vielmehr sollten die fehlbaren Spieler mit langen, oft lebenslangen Strafen belegt werden: «Es muss als Zeichen im Land stehen: Wenn mir Manipulationen nachgewiesen werden können, ist meine Karriere mindestens schwer beschädigt, wenn nicht beendet. Das ist unser Hauptansatzpunkt. Das bringt meiner Meinung nach mehr, als irgendwelche Präventionskampagnen, die – wenn überhaupt – nur einen kurzfristigen Effekt haben».
20 oder 4 getürkte Spiele?
Im Zusammenhang mit dem aktuellen italienischen Wettskandal sind auch verschiedene Spiele der abgelaufenen Challenge-League-Saison in ein schiefes Licht geraten. Die österreichische Wettfirma SKS365 hat rund 20 problematische Spiele identifiziert. Der SFV richtet sich hingegen nach dem Warnsystem der Uefa, das 4 verdächtige Spiele ausgemacht hat.
Laut SFV-Chefjurist Breiter hat der Verband die Fälle an die Bundesanwaltschaft weitergeleitet: «Die Strafanzeigen richten sich gegen Unbekannt, weil die Angaben der Uefa nichts dazu sagen, wer allenfalls in die Manipulation – wenn es denn eine ist – verwickelt sein könnte».
Zweifel an Spielen
Breiter will deshalb auch nicht bestätigen, ob das Spiel zwischen Locarno und Stade Nyonnais vom 10. September 2011 zu den verdächtigen Partien gehört. Angelo Renzetti, Präsident des FC Lugano, hat Zweifel an diesem Spiel: «Es gab eine Flanke von 40 Metern. Und der Goalie kommt nicht aus dem Kasten raus! Er kassiert den Treffer. Also da stellen sich schon Fragen. Das ist krass!»
Augenzeuge: «Wettbetrüger Bigoni wurde umgebracht!»
Bereits 2009 war die Challenge League in Wettskandale involviert. Gossau-Spieler Mario Bigoni soll Spiele manipuliert haben und wurde vom Fussballverband SFV gesperrt. Die Polizei ermittelte und wollte auch Spieler Bigoni befragen – bis der 27jährige Ende Oktober 2011 tot im Alten Rhein gefunden wurde.
Ein langjähriger Bekannter Bigonis entdeckte auf seiner morgendlichen Joggingstrecke zufällig die Leiche am Ufer des alten Rheins in Rheineck SG. Brisant: der Augenzeuge zweifelt stark an der These der Polizei, Bigoni sei bei einem Unfall ertrunken. Exklusiv in der «Rundschau» sagt der Augenzeuge: «Ich sah eine Leiche, die in grauem Plastik von Kopf bis Fuss verpackt und verschnürt war. Mein erster Gedanke: das hat etwas mit der Wettmafia zu tun. Bigoni wurde sicher umgebracht!»
Die St. Galler Staatsanwaltschaft bestreitet dies und sagt auf Anfrage der Rundschau, es gebe keine Hinweise auf ein Verbrechen. Staatsanwalt Thomas Hansjakob: «Wir haben vor dem Tod von Herrn Bigoni keine Kontakte zur kroatischen Wettmafia festgestellt.»
(sf;coro)
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