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International

Neue Atomgespräche mit Iran «enttäuschend»

Freitag, 8. Juni 2012, 21:56 Uhr

Erneut traf sich der Iran mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). In Wien sollte geklärt werden, in welcher Art künftige Inspektionen durchgeführt werden sollen. Am Schluss blieb die Ernüchterung.

Bild Der iranische Botschafter bei der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, tritt nach Gesprächen in Wien vor die Medien. (reuters)
Soltanieh vertritt bei den Atomgesprächen die Interessen des Irans. reuters

«Es hat keinen Fortschritt gegeben», sagte IAEA-Chefinspektor Herman Nackaerts. «Das ist enttäuschend.» Der iranische Botschafter bei der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, ergänzte, dass es sich um eine sehr heikle Materie handle. Darum benötige man mehr Zeit, um Differenzen auszuräumen. Denn je mehr Zeit in die Vereinbarung gesteckt werde, desto reibungsloser könne die Umsetzung verlaufen.

Uneins sind sich die beiden Parteien in Bezug auf die Modalitäten künftiger Inspektionen. Konkret geht es um den Zugang zu Anlagen, Dokumenten und Experten.

Forderungen des Irans

Nach Informationen von Diplomaten beharrt der Iran darauf, dass Themen, zu denen Teheran der Behörde bereits einmal Auskunft gegeben hat, nicht wieder aufgegriffen werden dürfen. Der Iran will ausserdem ausländischen Quellen für Nukleartechnologie grundsätzlich keine Auskunft geben.

Dem Iran sei es nach Aussagen von Soltanieh wichtig, an das Thema «ruhig und professionell» heranzugehen – «ohne Politisierung und Nebengeräusche, die unsere Arbeit beeinflussen».

Hintergrund

Mehrere westliche Regierungen verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms heimlich an einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück.

Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Urananreicherung. Die UNO-Vetomächte und Deutschland versuchen den Iran davon abzubringen, Uran auf 20 Prozent anzureichern. In diesem Zusammenhang wollen sich der Iran und die Vetomächte am 18. Juni in Moskau treffen. Lesen Sie mehr dazu hier.

Beide Seiten betonten, in «konstruktivem Geist» in das Gespräch gegangen zu sein. Chefinspektor Nackaerts erklärte, die IAEA habe sogar einen neuen Entwurf der Vereinbarung vorgelegt, der frühere Einwände des Irans berücksichtigt habe. Die Vertreter Teherans waren damit allerdings nicht einverstanden.

(sda/mery; fref)

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