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83'000 neue Stadtzürcher in 12 Jahren

Viviane Bühr
Samstag, 9. Juni 2012, 3:15 Uhr

Laut Hochrechnungen der Stadt Zürich könnten 2025 bis zu 83'000 mehr Menschen in Zürich wohnen. Dies stellt grosse Herausforderungen an die Infrastruktur und den Wohnungsbau. Bereits jetzt sind in der Stadt Zürich praktisch alle Wohnungen besetzt, die Mietpreise steigen.

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Bevölkerungsbestand der Stadt Zürich 2010 und Szenarien bis 2025 (in Tausend) Quelle: stadt zürich

Die Stadtzürcher Bevölkerung wächst. 2025 wird es 41'000 bis 83'000 mehr Stadtzürcher geben  – je nach Berechnung. Das zeigen die neuen Bevölkerungsszenarien der Stadt Zürich 2011-2025.

Zunehmen wird die Bevölkerung vor allem durch die Einwanderung unserer nördlichen Nachbarn: Die Gruppe der 34'000 bereits in Zürich Ansässigen aus dem deutschsprachigen Europa nimmt um 62 Prozent zu, jener der Nicht-Europäer (23'100 Personen) um 41 Prozent. Die einheimische Bevölkerung (268'000) wird 12 Prozent wachsen, die Gruppe aus dem Rest Europas (60'400) wird sogar leicht schrumpfen (- 4 Prozent).

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Wohnbevölkerung Stadt Zürich 2025 nach Herkunft und Geschlecht (mittleres Szenario), Veränderung in Prozent. F = Frauen, M = Männer, CH = Schweiz, D-EU = aus deutschsprachigem Europa, EU = aus übrigem Europa, Übr. = von ausserhalb Europas Quelle: stadt zürich

In Genf ist es enger

Zwar wird es deshalb nicht besonders eng. Auf knapp 92 Quadratkilometern wohnen aktuell 391'068 Menschen, das entspricht 235 Quadratmetern pro Person. 2025 werden auf eine Person voraussichtlich 196 Quadratmeter entfallen (oberes Szenario). In Genf ist es enger: Dort entfallen auf eine Person bereits heute knapp 83 Quadratmeter.

Aus der Vergangenheit weiss man: Das Bevölkerungswachstum in der Stadt Zürich wird durch die Neubautätigkeit limitiert. In den nächsten sechs bis acht Jahren sind zahlreiche Neubauobjekte geplant. Das bedeutet, dass die Bevölkerung bis 2020 mit grosser Wahrscheinlichkeit stärker ansteigen wird als in den vergangenen Jahren.

Bild Visualisierung der Europaallee: Gebäudekomplex bei Gleisen
Projekte wie die Europaallee sollen Platz für tausende neue Stadtzürcher schaffen. keystone/visualisierung

Der künftige Wohnraum setzt sich aus dem bestehenden und geplanten Wohnungsbestand sowie den ausgewiesenen Flächenreserven zusammen. Die Fläche von Wohn- und Mischzone in Zürich beträgt knapp 3800 Hektaren. Davon sind 157 Hektaren noch nicht überbaut – das entspricht einer Fläche von 22 Fussballfeldern.

Derzeit gibt es in Zürich über 208'000 Wohnungen – im vergangenen Jahrzehnt wurden über 10'000 neue Wohnungen gebaut.

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Wohnungsbestand in der Stadt Zürich nach Zimmerzahl 2010 Quelle: stadt zürich

«Günstigen Wohnraum verhandeln»

Bereits heute sind Wohnungen in der Stadt Zürich ein knappes Gut. Die Leerstandquote betrug 2011 nur 0,06 Prozent – praktisch alle Wohnungen sind besetzt. «SF Online» sprach mit Andreas Herczog, Architekt und Alt-Nationalrat (SP), über die Wohnungsnot in Zürich, und wie künftig gebaut werden sollte.

SF Online: Wie beurteilen Sie die Wohnungsnot in Zürich?

Andreas Herczog: Die Wohnungsnot wird verschärft durch jene Vermieter, die sich nur auf Gutverdienende einstellen und so die Preise in die Höhe treiben. Und die rot-grüne Politik der Stadt Zürich schaut praktisch nur zu, obwohl sie gemäss Volksabstimmung verpflichtet wäre, günstigen Wohnraum zu schaffen. Man könnte da deutlich mehr machen – günstigen Wohnraum zu schaffen heisst auch, mit den Bauwilligen entsprechend zu verhandeln.

Entstehen durch verdichtetes Bauen billige Wohnungen?

Seit 20 Jahren ist verdichtetes Bauen ein Thema. Doch dabei muss auch günstiger Wohnraum entstehen. Beispielsweise könnte bei den neuen Wohnbauprojekten ausgehandelt werden, dass 5 bis 10 Prozent günstigere Wohnungen angeboten werden – da ja durch das Verdichten ein entsprechender Mehrwert entsteht.

Sollten mehr kleinere Wohnungen gebaut werden?

Es braucht ein unterschiedliches Wohnungsangebot, da der Wohnungsbedarf sehr individualisiert ist. Fläche ist zwar Luxus, was man sich aber in der Stadt, wo der private Aussenraum eher gering ist, durchaus leisten dürfte.

Sollten mehr Wohnungen für Familien gebaut werden?

Familienwohnungen zu bauen kann man nicht vorschreiben. Hauptthema bleiben die weitere Verdichtung und günstiger Wohnraum. Überdies kann man auch leerstehende Büroräume als Wohnungen umnutzen.

Auch die Infrastruktur wird durch die Zuzüger gefordert. Der ZVV rechnet bis 2030 mit doppelt so vielen Fahrgästen. Der Privatverkehr dürfte ebenso noch wesentlich zulegen.

Bild
Auch die Infrastruktur ist gefordert: Stau auf der Hardbrücke. keystone/archiv
Kommentare aktiv...

G. Niedermann, Zürich
(G.Niedermann Frau)
Verfasst am: 9.6.2012 17:48

Dieses Projekt ist noch nicht geboren

Die Finanzkrise, weltweit, kann hier Einhalt... mehr

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V. Eberhard, Gränichen
(verena01 Frau)
Verfasst am: 9.6.2012 14:53

V. Meier Zürich

Das ist ein absolut souveräner Vorschlag. Baden... mehr

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V. Eberhard, Gränichen
(verena01 Frau)
Verfasst am: 9.6.2012 12:28

Himmeltraurig

mehr kann ich nicht dazu sagen. Bei den Firmen... mehr

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