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Merken   Drucken   04.09.2012, 12:48 Schriftgröße: AAA

Ergobag: Ärger mit den Ranzenprüfern

Gründer Sven-Oliver Pink will Ergobag-Rucksäcke in den Fachgeschäften prominenter in Szene setzen. Außerdem hat er vor seiner Asienreise noch schnell das Design der neuen Kollektion festgelegt. Leider ist Stiftung Warentest damit unzufrieden. von Alexander Bartl
Jenseits der Norm: Ergobag-Rucksack für Grundschüler   Jenseits der Norm: Ergobag-Rucksack für Grundschüler

Svens Woche
vom 27. August bis 2. September 2012
Arbeitsstunden: 75
Stimmung (bester Wert 10): 8

Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest meint es gut mit den Menschen. Dennoch zählt Ergobag-Gründer Sven-Oliver Pink im Moment nicht unbedingt zu ihren größten Fans. Schließlich ist er sowohl Verbraucher als auch Produzent und für die Schulrucksäcke, die sein Kölner Startup herstellt, fehlt den Warenprüfern offenbar der richtige Instinkt. Schon vor dem aktuellen Schulranzen-Test stehe fest, dass Ergobag-Produkte nur mit der Note "mangelhaft" abschneiden werden.
enable2start-Sieger Ergobag Spielplatz der Rucksack-Rebellen
"Denn die Testkriterien beziehen sich auf den klassischen Ranzen, weil es für die Grundschule bisher keine Rucksäcke gab", sagt Pink. Die Prüfer orientieren sich an der DIN-Norm 58124. Sie gibt "präzise vor, wie ein guter Ranzen auszusehen hat", heißt es auf der Website von Stiftung Warentest. Ergobag-Rucksäcke sehen anders aus. "Dafür punkten wir beim Thema Ergonomie, das bei der DIN-Norm nur eine untergeordnete Rolle spielt", sagt Pink.
Am Montag reiste sein Kompagnon Florian Michajlezko nach Berlin, um dort auf Einladung der Stiftung Warentest über neue Bewertungskriterien zu diskutieren. In naher Zukunft werde sich in der Hinsicht nicht sonderlich viel bewegen, so Pinks ernüchternde Einschätzung. Das Kuriose daran: "Die Mehrzahl der Käufer, nämlich rund achtzig Prozent, entscheidet sich aus Designgründen für Schultaschen, die nicht der Norm entsprechen", sagt der Gründer: "Natürlich haben die großen Hersteller immer auch einige Ranzen im Angebot, die sie erfüllen - wir nicht."
Die Pyramiden von Ergobag
Lieber konzentriert sich Ergobag auf neue Marketingaktionen in den Fachgeschäften. Denn das Startup will seine Rucksäcke künftig noch besser und prominenter in Szene setzen. Von Geldtellern mit Ergobag-Motiv über Boden-Aufkleber in Form von Fußabdrücken, die zu den Rucksäcken führen, bis hin zu Präsentationsständern aus Aluminium soll das Sortiment reichen. Auch zu Pyramiden gestapelte Rucksack-Schachteln kann sich Pink in den Läden vorstellen, um die Blicke der Kundschaft zu ködern.
Die Plätze an den Wänden sind oftmals schon besetzt, weil dort Wettbewerber ihre eigenen Aufsteller und Regale montiert haben. Daher suchten die Gründer vor allem nach Strategien, mit Ergobag ins Zentrum der Verkaufsflächen zu rücken. Noch ist allerdings offen, wie viel sie dafür konkret ausgeben werden. Grob geschätzt, könnten sich die Kosten laut Pink auf rund 90.000 Euro belaufen. Im Augenblick holt das Startup Angebote ein. In jedem Fall wolle es Ladenbesitzern in der neuen Saison eine Reihe von Möglichkeiten bieten, die Verkaufsräume zu gestalten. "Im letzten Jahr fehlte uns dafür noch das Geld", sagt Pink.

Teil 2: Reif für die Premium-Edition

  • FTD.de, 04.09.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 04.09.2012 15:08:38 Uhr   derausd: Die Stiftung Warentest...

    ... ist ohnehin eine sehr fragwürdige Institution. Seitdem sie vor Jahren tatsächlich einmal den doch naturgemäß sehr subjektiv empfundenen Geschmack von Cola als Testkriterium für den Vergleich verschiedener Sorten dieses Getränkes angesetzt hat, gucke ich nur noch sehr kritisch hin. Dazu kommt dann noch die nicht mehr zu überbietende Arroganz, den Begriff "Test" im Titel ihres Blattes für alles und ewig alleine gepachtet zu haben. Darauf kann ich verzichten.

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