FTD.de: Moment mal: Sie diskutieren über Zimmerpflanzen?
Felix Fröhlich: Weil wir bei Munich Composites selbst wichtigere Dinge im Kopf haben, möchte man im ersten Moment erwidern: „Du willst Blumen? Dann geh raus und pflück dir welche!“ Doch man sollte auch derartige Wünsche ernst nehmen, um die Identifikation mit der Firma hoch zu halten.
Schreyer: Jeder fühlt sich unwohl, wenn er nicht verstanden wird. Bei Orderbird wollen wir alle Kollegen einbinden. Wir geben uns die größte Mühe. Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass wir fast zu viel machen. Wir können uns nicht nur gemeinsam wohlfühlen. Am Ende müssen Produkt und Zahlen stimmen.
FTD.de: Die Mitarbeiter fühlen sich wohl, die Chefs kümmern sich um die Zahlen? Das klingt ungesund. Wie bekommen Sie den Zwiespalt in den Griff?
Schreyer: Indem wir klare Prioritäten setzen. Damit alle wissen, was ganz oben steht, verwenden wir Zettel auf einer Tafel. Ändert sich etwas, dann geht einer hin und verschiebt sie: Das klingt vielleicht konventionell, ist aber äußerst wirksam.
Chalwa Heigl: Bei Der Gugl hat alles das höchste Priorität, was nötig ist, damit das Business funktioniert. Es nützt nichts, sich um das Weihnachtsgeschäft zu kümmern, wenn der Onlineshop nicht funktioniert. Anschließend werden die Projekte bearbeitet, die den größten Profit bringen.
FTD.de: Mit wachsendem Erfolg steigt oft der Finanzbedarf. Welche Rolle spielen Investoren bei der Unternehmensentwicklung?
Schreyer: Weil wir nicht mehr nur für uns selbst verantwortlich sind, sondern auch für unser Team, ist es natürlich schön, dass wir seit dem Einstieg von AWD-Gründer Carsten Maschmeyer finanziell abgesichert sind. Deshalb können wir investieren.