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Merken   Drucken   05.09.2012, 11:36 Schriftgröße: AAA

Qmilch: Zwischen Bank und Bikini

Eine stichhaltige Kalkulation muss her, damit das Startup Qmilch die Kredite für den Kauf einer Faseranlage erhält. Deshalb wird nun eifrig nachgerechnet. Dabei stellt Gründerin Anke Domaske fest: Alles könnte noch teurer werden. von Alexander Bartl
Qmilch-Gründerin Anke Domaske mit Zutaten für ihre Faser   Qmilch-Gründerin Anke Domaske mit Zutaten für ihre Faser

Ankes Woche
vom 27. August bis 2. September 2012
Arbeitsstunden: 110
Stimmung (bester Wert 10): 10

Erst seit einer Woche ist Anke Domaskes neuer Mitarbeiter bei Qmilch im Einsatz - und schon sieht vieles anders aus als vorher: etwa die Preisprognose für die eigene Milchfaseranlage. Zwei Mio. Euro hat die Gründerin dafür ursprünglich veranschlagt. "Kann sein, dass wir mehr brauchen", räumt sie nun ein, nachdem sie gemeinsam mit dem neuen Kollegen nochmals nachgerechnet hat.
Qmilch-Produktion So entsteht die Milchfaser
Die potenziellen Kreditgeber, die sie bis auf die KfW-Bank noch nicht nennen mag, benötigen zuverlässige Zahlen, bevor sie sich entscheiden. Anstatt schon an die zweite Maschine zu denken, solle sie zunächst die Kalkulation für die erste liefern, habe man der Gründerin geraten. Diesen Wunsch will sie nun beherzigen, obwohl das in ihrem Fall nicht einfach ist.
"Wir müssen genaue Vorgaben machen."
Denn eine Faseranlage ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Sie setzt sich aus rund zehn Modulen zusammen, die wiederum von verschiedenen Herstellern produziert werden. Jedes Detail kann die Kosten nach oben treiben, selbst kleinste Veränderungen kosten eine Menge Geld. Ende September möchte Domaske bei den Herstellern konkrete Angebote einholen. "Da müssen wir genaue Vorgaben machen", sagt sie.
Aufschluss darüber, was sie für ihre eigene Maschine braucht, geben ihr die so genannten "Spinntage" am Bremer Faserinstitut, wo sie monatlich an mehreren Tagen Labor und Anlage mietet, um nicht nur das Potenzial der Milchfaser zu testen, sondern auch das der Maschinenmodule. Am Mittwoch und Freitag war es wieder soweit. Diesmal untersuchte die Gründerin vor allem die sich verändernden Materialeigenschaften der Fasern, wenn sie verstreckt werden. Die Elastizität des Materials nimmt dadurch ab, dafür ist es dann reißfester - alles Dinge, die für künftige Kunden wichtig sind, wenn sie Domaskes Produkt verarbeiten.
Noch sind einige Fragen offen, die sich nur im Praxistest klären lassen. Obwohl die Gründerin die Erfahrung gemacht hat, dass das Bremer Faserinstitut bei der Terminvergabe flexibel ist, war ausgerechnet im September alles ausgebucht. Also kann sie erst im Oktober erledigen, was eigentlich für den Vormonat geplant war.

Teil 2: Fotoshooting in Florida

  • FTD.de, 05.09.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 05.09.2012 13:19:26 Uhr   mimax: Zwischen Bank und Bikini

    warum werden start-up´s mit vernünftigen ideen immer knüppel in die beine gehauen, aber andererseits etablierten verlierern geld hinterher geworfen? - muß ich das verstehen?
    eu-rettungsschirm, bad banks, ehrensold, was soll das alles? - nur für verlierer. und der "kleine mann" soll das auslöffeln und hat am schluß gerade mal anspruch auf grundsicherung. danke, mein deutschland!

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