Der globale Arbeitsbericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO malt eine düstere Zukunft für Jugendliche weltweit. Die negativen Auswirkungen der Euro-Krise belasten zunehmend die Schwellenländer in Asien und Lateinamerika.
von Mathias OhanianBerlin
Die in vielen Teilen der Welt ohnehin schon prekäre Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich für viele Jugendliche noch verschlimmern. Das ist das Ergebnis des Ausblicks zur globalen Beschäftigung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), den sie am Dienstag veröffentlichte. Die negativen Auswirkungen der Euro-Krise belasteten demnach zunehmend die globalen Schwellenländer in Asien und Lateinamerika. "Ironischerweise dürfte die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen in den kommenden Jahren nur in den entwickelten Volkswirtschaften sinken", sagte Ekkehard Ernst, Chefautor der Studie. Das liege jedoch vor allem daran, dass sich viele junge Erwerbslose aus Frust nicht mehr arbeitslos melden würden - und damit aus der Statistik herausfielen.
Der Bericht ist bereits die zweite eindringliche Warnung der Genfer Uno-Organisation vor den verheerenden Auswirkungen der Euro-Krise binnen zwei Monaten. Mitte Juli hatte eine Studie zum europäischen Jobmarkt schon vor sozialen Unruhen in weiten Teilen des Kontinents gewarnt. Im schlimmsten Fall, so die Befürchtung, könnte die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone bei einer Eskalation der Krise bis 2014 auf über 17 Prozent klettern.
Nun widmeten sich die Arbeitsmarktexperten der weltweiten Entwicklung - und kommen zu einem ähnlich düsteren Ergebnis. So dürfte die weltweite Jugendarbeitslosigkeit im Jahr 2017 mit 12,9 Prozent sogar noch über dem heutigen Niveau von 12,7 Prozent stehen. Vor allem im Nahen und Mittleren Osten wird die Erwerbslosigkeit demnach weitere Rekordwerte erreichen. Bereits 2013 dürfte in diesen beiden Regionen mehr als jeder Vierte unter 24-Jährige ohne Beschäftigung sein.
In Ost- und Südasien dürfte sich die Lage ebenfalls zunehmend verschlechtern - wenn auch auf niedrigerem Niveau. Die Jugendarbeitslosigkeit in Ostasien könnte von heute 9,5 auf 9,7 Prozent im kommenden Jahr zulegen.
Damit stehen die weltweiten Schwellenländer im Vergleich zu den kriselnden Randländern der Euro-Zone jedoch gut da: In Spanien und Griechenland etwa ist inzwischen jeder zweite Jugendliche ohne Job. Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 kletterte die Erwerbslosenquote von 12,5 auf heute 17,5 Prozent an. Dabei dürfte selbst in fünf Jahren das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht sein: Für das Jahr 2017 prognostizieren die ILO-Forscher demnach eine Quote unter den Jungen von 15,6 Prozent.
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