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Merken   Drucken   07.09.2012, 06:00 Schriftgröße: AAA

Berufsverkehr: Betriebliches Mobilitätsmanagement hilft Pendlern

Unternehmen können Pendler entlasten. Von betrieblichem Mobilitätsmanagement profitieren Unternehmen, Mitarbeiter, Städte und die Umwelt. Der Bedarf ist groß, das Potenzial oft ungenutzt. Was genau getan werden kann und was bei der Umsetzung wichtig ist. von Anette Rößler (business-wissen.de) 
Stress für Pendler: jede Menge Mit-Pendler, knappe Zeit, hoher ...   Stress für Pendler: jede Menge Mit-Pendler, knappe Zeit, hoher Kraftaufwand
Pendler haben mit Jetpiloten im Kampfeinsatz eines gemeinsam: Sie haben eine ähnlich hohe Stressbelastung. Diesen Vergleich zieht der Mobilitätsforscher Norbert Schneider. Die meisten Pendler werden es aber auch aus eigener Erfahrung wissen: Regelmäßiges Pendeln ist anstrengend und kostet neben Zeit und Geld vor allem Nerven - selbst wenn Pendler Stoßzeiten und bekannte Staufallen meiden oder sich die Zeit mit Zeitung lesen oder einem Nickerchen vertreiben.
Laut Bundesagentur für Arbeit gelten zweieinhalb Stunden tägliche Fahrzeit zur Arbeit als "zumutbar". Allerdings sind dabei keine Unfälle, Baustellen oder Zugverspätungen einkalkuliert. Und weil, dem Statistischen Bundesamt zufolge, insgesamt 69 Prozent der deutschen Berufspendler mit dem Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und die Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsstätte mittlerweile größer ist und länger dauert, bleiben solche Situationen auch in Zukunft keine Ausnahme.

Hinweis
Im Rahmen des Mikrozensus untersucht das Statistische Bundesamt alle vier Jahre das Pendlerverhalten der Deutschen, zuletzt 2008.

Unterwegs statt Umziehen
Etwa 30 Millionen Erwerbstätige pendeln zwischen Arbeitsplatz und Wohnort. Davon gehören 1,5 Millionen zu den Fernpendlern. Bei ihnen beträgt die Fahrstrecke mehr als 50 Kilometer. Pendeln gehört zum modernen Arbeitsleben dazu, denn die wenigsten wollen umziehen, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. Das hat verschiedene Gründe: Wechselnde Arbeitgeber vor allem zu Beginn der Erwerbsphase, die Berufstätigkeit beider Partner, eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur oder weil der Lebensmittelpunkt der Familie am Wohnort liegt.

Stichwort
Zu den Nahpendlern gehören diejenigen, die maximal 20 Kilometer einfachen Fahrweg zur Arbeit haben. Fernpendler legen mehr als 50 Kilometer für den einfachen Fahrweg zurück oder benötigen dafür mindestens eine Stunde.

Der Kompromiss zwischen Privat- und Berufsleben führt zu gesundheitlichen und sozialen Belastungen. Berufspendler leiden Studien zufolge häufiger unter Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen. Sie müssen früher aufstehen, während der Auto- oder Zugfahrt lange sitzen und ihnen fehlt die für einen Ausgleich sorgende Lebens- und Freizeit. Wer pünktlich zu einem Termin erscheinen muss, geht auf Nummer sicher und nimmt den Zug früher, weil Unkalkulierbares eingeplant werden muss. Neben dem Zeitdruck kommt im Autoverkehr die Unfallgefahr hinzu. Übermüdung und die immer gleiche Fahrstrecke zur Arbeit und zurück führen dazu, dass die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr sinkt.
Natürlich wirkt sich der steigende Berufsverkehr auch auf die Städte aus: Lärm, Luftverschmutzung und Energieverbrauch nehmen zu. Weil Investitionen in die Infrastruktur an ihre Grenzen stoßen, setzen einige Länder und Kommunen auf Mobilitätsmanagement als einen Ausweg und unterstützen Betriebe bei der Umsetzung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Aber auch für Unternehmen gibt es gute Gründe für die Einführung:
  • Parkplatzmangel,
  • Unzufriedenheit der Mitarbeiter mit der Verkehrsanbindung,
  • organisatorische Veränderungen des Unternehmens wie Mitarbeiterzuwachs,
  • Verlagerung des Unternehmensstandorts und
  • Umweltschutz.
Wie betriebliches Mobilitätsmanagement umgesetzt wird
Das Ziel des betrieblichen Mobilitätsmanagements ist die effiziente, sichere und umweltverträgliche Organisation aller vom Unternehmen ausgehenden Verkehrsströme. Die Unternehmen profitieren davon:
  • Ersparnis bei Reisekosten und Mitarbeiterparkplätzen.
  • Fehlzeiten sinken, weil die Belastung der Mitarbeiter abnimmt.
  • Die Motivation der Mitarbeiter steigt, weil sie Zeit und Kosten sparen und unter geringerem sozialen Druck stehen.
  • Die Erreichbarkeit des Unternehmens wird verbessert, was Mitarbeitern und Kunden zu Gute kommt.
  • Unternehmen verbessern ihr Image, da sie die Maßnahmen durch Eingliederung in ein Umweltmanagementsystem zertifizieren lassen können (zum Beispiel ÖKOPROFIT, EMAS).

Stichwort
Betriebliches Mobilitätsmanagement ist eine strategische Planungsmethode zur Gestaltung des von einem Betrieb erzeugten Verkehrs. Dabei setzt Mobilitätsmanagement direkt am Betrieb an und betrachtet ihn sowohl als Ziel als auch als Quelle des Verkehrs.
(Quelle: Transferstelle Mobilitätsmanagement)

Neben Kooperationen mit Stadt oder Kommune eignen sich spezialisierte Beratungsunternehmen für die Umsetzung von konkreten Maßnahmen. Sie informieren über verschiedene "Mobilitätsprodukte", stellen Arbeitsmaterialien zur Verfügung und zeigen, was umsetzbar ist. Sie erledigen die Bestandsaufnahme und Datenerhebung unter Anwendung von Fragebögen und statistischen Auswertungstools und setzen für das Unternehmen passende Maßnahmen um. Diese Arbeit kann auch ein unternehmensinternes Mobilitätsteam leisten. In jedem Fall sind vor der Umsetzung konkreter Maßnahmen folgende Fragen zu klären:
  • Von woher reisen die Mitarbeiter an?
  • Welche Verkehrsmittel benutzen sie?
  • Zu welchen Zeiten arbeiten sie?
  • Was schließt die Nutzung einzelner Verkehrsmittel aus?
  • Was kann die Nutzung einzelner Verkehrsmittel verbessern?

Teil 2: Wie viel Beratung, Integration und Pressearbeit hilfreich ist

  • FTD.de, 07.09.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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