Führungskräfte:Deutschland hat große Chef-Ressourcen
Deutsche Unternehmen klagen über Fachkräftemangel auch in den Chefetagen. Ein Personaldienstleister stellt nun fest: Deutschland gehört zu den Ländern mit den größten und besten Führungskräfte-Reservoirs - doch es wird um seine Spitzenposition kämpfen müssen.
In Deutschland, Großbritannien und Hongkong gibt es derzeit deutlich mehr kompetente Führungskräfte als anderswo. Das zeigt die erste Global-Leadership-Studie des Personaldienstleisters SHL, der Talentbewertungslösungen anbietet. Für die Studie wurden über eine Million Datensätze aus 25 Ländern unter die Lupe genommen.
Deutschland verfügt derzeit über ein großes Führungskräfte-Reservoir
Dabei stellte SHL fest, dass nur einer von 15 deutschen Chefs tatsächlich bereits über Führungskompetenz verfügt, sich also durch möglichst viele der folgenden Eigenschaften auszeichnet: die Fähigkeit zu leiten, Einfluss auszuüben, zu motivieren, zu kommunizieren, harmonische Zusammenarbeit auf hohem Leistungsniveau. Doch immerhin jeder dritte Chef hat den Talentbewertern zufolge das Potenzial, eine gute Führungskraft zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, hierzulande eine gute Führungspersönlichkeit zu finden, liegt der Studie zufolge bei eins zu zehn.
Hochentwickelte europäische Nachbarstaaten wie Dänemark oder Norwegen verfügen derzeit über deutlich weniger gute Führungskräfte als die Bundesrepublik. Allerdings wird sich Deutschland seinen Spitzenplatz wohl nicht lang erhalten können: "Unsere Erhebung zeigt, dass Deutschland derzeit im weltweiten Vergleich den zweiten Platz belegt. Beim Blick in die Zukunft wird jedoch klar, dass Deutschland hart kämpfen muss, um die Vorreiterrolle behalten zu können. Es ist entscheidend, in Bildung und Entwicklungsmaßnahmen zu investieren", sagt Oliver Barth, Managing Director Central Europe bei SHL mit Blick auf die Zukunft.
Blau: Bestand an guten Führungskräften heute, Türkis: potenzielle Führungskräftereservoirs von morgen
Denn die Studie zeigt: Schwellenländer wie die Türkei, Ägypten, Brasilien oder Mexiko haben bessere Perspektiven und werden in Zukunft über mehr kompetente Führungskräfte verfügen als die Industrienationen. Hier wächst Personal nach, das in der kommenden Zeit gebraucht wird. Deutschland wird in der Zukunft dagegen mindestens auf Platz 9 zurückfallen. Die Schwellenländer rücken dagegen auf der Führungspersönlichkeiten-Rangliste um bis zu 20 Plätze nach vorn in die Spitzengruppe. Barth zufolge ist das ein Effekt der stetig steigenden Bildungsstandards und einer ausgeprägten Unternehmerkultur.
Talente in Auslandsfilialen suchen
Damit deutsche Unternehmen ihren derzeitigen Vorteil nicht leichtfertig aus der Hand geben, empfiehlt der Fachmann, interne Führungstalente zu identifizieren und gleichzeitig Chancen außerhalb des Heimatmarktes zu erkennen. Das heißt, wer Filialen im Ausland hat, sollte regionale Talente suchen, fördern und global einsetzen. Entsprechende Entwicklungsprogramme könnten die Wettbewerbsfähigkeit in der globalen Wirtschaft sicherstellen, ist man bei SHL überzeugt.
Barth und seine Kollegen raten Unternehmern ganz konkret:
Ermitteln Sie, welche Verhaltensweisen und Fähigkeiten eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit in Ihrem Unternehmen ausmachen.
Machen Sie sich ein Bild vom Leadership-Potenzial in Ihrem Unternehmen. Achten Sie darauf, nicht nur die Personen im Blick zu haben, die das größte Potenzial aufweisen.
Vergleichen Sie Ihre Mitarbeiter mit den Talenten der Wettbewerber. Ermitteln Sie dabei Leadership-Defizite, um die Risiken zu minimieren.
Erarbeiten Sie Entwicklungsmaßnahmen. Wenden Sie sie einheitlich im gesamten Unternehmen an.
Beobachten Sie den weltweiten Leadership-Talentpool. Entwickeln Sie Strategien, um Talente länderübergreifend zu finden und mit ihnen Lücken zu füllen.
Es gelte, so der eindeutige Tenor der Studie, die verfügbaren Ressourcen pfleglich zu behandeln und heranwachsende Talente zu fördern. Dann kann sich die aktuelle Position Deutschlands mit seinen vielen kompetenten Führungskräften auch längerfristig als Pluspunkt im globalen Wettbewerb erweisen.
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