Porsches ehemaliger Finanzvorstand Holger Härter im Landgericht Stuttgart
Drei Jahre musste Holger Härter schweigen, wurde als Zocker und Finanzjongleur bezeichnet. Jetzt, vor Gericht, darf er reden. Seine Anwältin Anne Wehnert überlässt ihm die Bühne. Eine Stunde dauert der Vortrag Härters, der heute wie früher gern unrasiert auftritt. Und er ist nach wie vor überzeugt von seinem Finanzkonstrukt. "Es gab kein inhärentes Risiko", beteuert er.
Der Dreitagebart war schon sein Markenzeichen, als er für
Porsche einen Plan konstruierte, mit dem der kleine Sportwagenbauer den viel größeren
VW -Konzern übernehmen wollte. Porsche wusste schon damals, dass es einen großen Partner brauchte, um die hohen Fertigungs- und Entwicklungskosten zu stemmen. Am Schluss ging Porsche das Geld aus, denn in der Krise gab es keine neuen Kredite.
VW übernahm den Sportwagenbauer. Das hatten Härter und sein damaliger Vorstandschef Wendelin Wiedeking zwar auch geplant - allerdings unter der Herrschaft der Porsche-Holding.
Risiken von 1,5 Mrd. Euro verschwiegen?
Die Staatsanwälte starteten kurz darauf ihre Ermittlungen wegen Untreue und Marktmanipulation, durchsuchten Büros und Privathäuser. Dabei fanden sie auch Hinweise auf Kreditbetrug. Denn Porsche musste im März 2009 einen Kreditvertrag über 10 Mrd.
Euro verlängern. Zu dem Konsortium gehörte auch die deutsche Niederlassung der französischen
BNP Paribas . Sie war mit 500 Mio. Euro an dem Darlehen beteiligt.