In einer Sitzung der Berichterstatter und Schattenberichterstatter des Parlaments am Mittwoch einigten sich diese nun fraktionsübergreifend darauf, die erörterte Abschaffung der Pflichtprüfung nicht weiterzuverfolgen. Offiziell werde das bei der nächsten Sitzung des Rechtsausschusses am 18. September beschlossen.
Neben den Wirtschaftsprüfern war nach FTD-Informationen auch die Bankenlobby gegen die Streichungspläne vorgegangen. Wie aus Kreisen der Deutschen Kreditwirtschaft verlautete, habe sich der Verband gegenüber Lehne für die Beibehaltung der Prüfpflicht ausgesprochen und hervorgehoben, dass eine unabhängige Abschlussprüfung "unerlässlich" sei. Die Testate bilden die Grundlage für die internen Unternehmensratings der Banken, die wiederum die Kreditwürdigkeit einer Firma bestimmen.
Auch die Wirtschaftsprüfer hatten diesen Punkt bemängelt. "Die Gesellschaften könnten sich zwar freiwillig prüfen lassen. Um Kredite zu erhalten, müssten sie das sogar. Dann besteht jedoch die Gefahr, dass das Kreditinstitut die Bedingungen der Prüfung vorgibt", sagte Securs am Mittwoch vor Journalisten. Er sehe hier für Firmen die Gefahr, dass Banken an Informationen interessiert sein könnten, die über jene Details hinausgingen, die ein Wirtschaftsprüfer für ein reguläres Testat verlange.