Der Akademiker Hassan Scheich Mohamud ist bislang politisch kaum in Erscheinung getreten. Erst 2011 gründete er seine Partei
Denn das ausgehungerte Land am Horn von
Afrika steht auf der Rangliste der "Failed States", der gescheiterten Staaten, ganz oben. Große Teile der Bevölkerung sind abhängig von Lebensmittelhilfen. Al-Schabab hat ein weit verzweigtes Terrornetz geflochten. Die seit 21 Jahren waltende Übergangsregierung hatte sich zuletzt ins Nachbarland zurückgezogen. "Es ist eine große Chance für Somalia", sagt Ernst Jan Hogendoorn von der International Crisis Group.
Mit 190 Stimmen hängte Mohamud den bisherigen Übergangspräsidenten Scharif Scheich Ahmed ab, der nur 79 Stimmen der Parlamentsabgeordneten erhielt. Clanchefs hatten zuvor die 269 Parlamentsabgeordneten ausgesucht. Am 20. August war das Parlament vereidigt worden. Nun braucht Mohamud einen Premier.
Eine Bilderbuchwahl war das bei Weitem nicht, denn die Bevölkerung blieb außen vor. Ein Newcomer ist der Sohn eines islamischen Gelehrten in Mogadischu deswegen nicht. Er studierte an der Somali National University und arbeitete danach als Lehrer und Dozent. 1988 machte er seinen Master in
Indien. Später arbeitete er als Berater der Übergangsregierung und bei Organisationen wie Unicef, dem Uno-Entwicklungsprogramm, dem Zentrum für Recherche und Dialog in Somalia und der
Weltbank.
Bis 2010 war Mohamud erster Dekan der Simad-Universität. Das erste Institut für Management und Verwaltung in Somalia, aus dem die Universität hervorging, hatte er 1999 mitgegründet. Ziel der Bildungseinrichtung sei es, für den Wiederaufbau Somalias Mitarbeiter für die mittlere Verwaltungsebene auszubilden, schreibt er auf seiner Seite im sozialen Netzwerk Facebook.