Clemens Tönnies
Im Kern geht es darum, wer im 4,6-Mrd.-Euro-Konzern das Sagen hat. Während Clemens Tönnies, 56, für sich ein doppeltes Stimmrecht beansprucht, das ihm bei Entscheidungen eine Mehrheit einräumen würde, fordert sein Neffe Robert Tönnies, 35, die Schenkung eines Fünf-Prozent-Anteils an seinen Onkel zurück, die die Stimmengewichtung wiederum zu seinen Gunsten kippen würde.
Nach einem lokalen Zeitungsbericht, in dem Robert Tönnies soziale und betriebswirtschaftliche Kompetenz abgesprochen wird, gehen nun beide Parteien - trotz gegenteiliger Beteuerungen - mehr oder weniger offensiv an die Öffentlichkeit. Am Tag nach der Veröffentlichung setzte Clemens Tönnies ein Mitarbeiterschreiben auf - "vertraulich nur zur internen Information" - das schnell Kreise zog. Wiederum einen Tag später, am vergangenen Freitag, schrieb Robert Tönnies, er und seine Berater würden sich "auch weiterhin an die mit meinem Onkel vereinbarte Absprache halten, unsere unterschiedlichen Positionen nicht in die Öffentlichkeit zu tragen". Das Schreiben ging unmittelbar an Journalisten.