Zwei Drittel der in Südeuropa tätigen
Mittelständler gehen davon aus, dass die Erlöse auch bis zum Sommer nächsten Jahres nicht einbrechen werden. Und so erwägt jedes vierte Unternehmen, das bereits in Spanien oder Italien aktiv ist, dort weiter zu expandieren. Von den Mittelständlern, die das Südeuropageschäft nur aus der Presse kennen, würden nur 14 Prozent einen Einstieg in Südeuropa erwägen.
Es ist wichtig den Markt genau zu kennen
"Die Firmen, die in Spanien einsteigen, kennen den Markt meist sehr genau", sagt Unternehmensberater Abegg. Diese beobachten ihre Konkurrenten seit Jahren und sind nicht nur über deren Produkte im Bilde. Meist können sie auch gut einschätzen, ob der Wettbewerber nur unter einer momentanen Kreditklemme oder Umsatzflaute leidet oder ob dessen Probleme struktureller Natur sind. Kurzum: Deutsche Mittelständler, die in Spanien expandieren, erkennen ohne
Marktforschung, wann ein gutes Unternehmen zu haben ist.
Für Happich und auch für Lauda läuft die Übernahme in Spanien nach Plan. Das Werk in Barcelona sei nach dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen nun ausgelastet, sagt Happich-Geschäftsführer Pelzer. Der Umsatz habe sich sogar besser entwickelt als gedacht. Und so steuert Pelzer auf sein eigentliches Ziel zu: Von Spanien aus will er nach Afrika und Lateinamerika expandieren. In den kommenden Monaten sollen dafür neue Mitarbeiter eingestellt werden.
Das hat Lauda bereits getan. "Wir haben den Trend einfach umgedreht", sagt Wobser. Die Firma holt keine Ingenieure nach Deutschland, sondern geht selbst nach Spanien, um die Ingenieure vor Ort einzustellen. Diese seien nicht nur gut ausgebildet, das Gehaltsniveau sei auch deutlich niedriger als in Deutschland.
Und das Sprachproblem haben nun nicht die neuen Mitarbeiter, sondern der Geschäftsführer. Wobser büffelt bereits fleißig Spanisch. "Eine solche Gelegenheit ergibt sich nicht oft", sagt er mit Blick auf das Werk in Terrassa: gute Produkte, internationale Kunden und gute Mitarbeiter. Da habe er einfach zugreifen müssen.