Gegen die Betreuungsgeld-Pläne von Schwarz-Gelb werden mehr und mehr Bedenken laut - auch von den Kirchen. Foto: Jan Woitas/Archiv
Dass die Liberalen so vorgehen, haben sich CSU und CDU selbst eingebrockt. Beide Parteien haben sich in den vergangenen Wochen ausgesprochen wenig um ihren Koalitionspartner geschert, ihn gar wiederholt düpiert. Nicht nur Liberale konnten die auffällige Einigkeit zwischen Union und SPD im Bundesrat für eine gezielte Anbahnung einer Großen Koalition halten. Dass die FDP da nervös wird, ihre Minderwertigkeitskomplexe nicht länger versteckt, ist nur verständlich.
Sicher, CDU und CDU müssen nun nicht fürchten, dass die FDP die Koalition aufkündigt, dafür steht sie derzeit in den Umfragen zu schlecht da. Aber die Liberalen haben es schon einmal geschafft, ihren Willen gegen die Union durchzusetzen, indem sie sich eine Position zu eigen machten, die die große Mehrheit der Bevölkerung vertrat: bei der Nominierung von Joachim Gauck als Bundespräsident. Die FDP könnte durchaus versucht sein, dies
beim Betreuungsgeld erneut zu wagen.