Marco Buti ist sich der Symbolik des Umzugs bewusst: Seit Ende der Sommerpause residieren die für Wirtschaft und Währung zuständigen Beamten der
EU-Kommission im Zentrum der Macht und nicht mehr an der Brüsseler Peripherie. Und der Italiener Buti als Generaldirektor blickt aus dem 15. Stockwerk des Bürohochhauses Charlemagne ("Karl der Große") auf die Chefetagen im Kommissionshauptquartier Berlaymont. Vor allem aber entsteht zu seinen Füßen
Europa, das neue Gebäude für die Tagungen der Staats- und Regierungschefs.
Zwar ist Buti nicht für den Baufortschritt dieses gläsernen Eis verantwortlich, aber dafür ist er eine Art Chefaufseher für die Volkswirtschaften der EU-Staaten, insbesondere der
Euro-Zone. Die Währungskommissar
Olli Rehn unterstellte Generaldirektion ist während der Finanz- und
Schuldenkrise ständig gewachsen und hat nun 662 Mitarbeiter - fast ein Drittel mehr als 2007. An den "country desks", also den für die Überwachung der einzelnen Staaten zuständigen Büros, sitzen sogar 80 Prozent mehr Leute. "Das Ziel der genaueren Überwachung ist es, Überraschungen zu vermeiden, wie wir sie 2009 mit Griechenland und 2011 mit Spanien erlebt haben", sagt Buti. Die neuen Büros verkürzen die Wege zu den vielen Krisensitzungen.