Viviane Reding
Viele werden sich fragen, welchen konkreten Einfluss die Europäische Union auf diese sehr schnellen Marktentwicklungen nehmen kann. Die Antwort lautet nicht, dass die Regierungen und die EU-Kommission in Brüssel die Cloud kontrollieren sollen. Aber wenn es eine grenzenlose Ressource wie die Internetwolke gibt, müssen auch die Vorschriften für die Aufsicht grenzenlos, aktuell und so stabil wie möglich sein.
Der Nutzung von Cloud-Diensten steht im Weg, dass das Vertrauen in die neue Technik fehlt, und das müssen wir direkt angehen. Den Anfang haben wir bereits gemacht - mit einem Vorschlag, den Europäern ein einheitliches Regelwerk für das digitale Zeitalter zu geben. Wir wissen um die Bedeutung von Daten für unsere digitale Wirtschaft, einschließlich der persönlichen Daten. Sie sind wie eine Währung: Die Menschen müssen Vertrauen in sie haben, und sie muss frei fließen.
Doch heutzutage ist es praktisch unmöglich, seine Cloud-Daten ohne Weiteres von einem Serviceanbieter zum nächsten zu übertragen. Fehlende technische Standards und verklausulierte Verträge, die der normale Nutzer oft nicht versteht, sind dabei auftretende typische Probleme. Viele Privatnutzer und kleine Unternehmen sind sich der Grenzen der Angebote nicht bewusst und finden sich letztlich an einen Anbieter gebunden, obwohl sie ihre Musik oder ihre Daten irgendwann auch gern woanders unterbringen würden.
Datenportabilität, einfache und faire Vertragsbedingungen sowie eine Zertifizierung für vertrauenswürdige Anbieter können das Vertrauen der Nutzer in die Angebote erhöhen.