Mieten und Kaufpreise in deutschen Großstädten steigen deutlich stärker als in der Provinz. Das ist ein Ergebnis des Wohnungsmarktreports des Immobilienverbands Deutschland. Besonders im Süden ziehen die Preise an. von Ricarda Maaß
Der Immobilienverband Deutschland (IVD) verzeichnet einen überdurchschnittlichen Preis- und Mietanstieg in begehrten Lagen von Großstädten. Deutschlandweit sind die Preise und Mieten für Wohnimmobilien mit 3,1 Prozent laut IVD-Wohnspiegel 2012/2013 nur moderat gestiegen. "Von einer vielzierten Blasenbildung kann in Deutschland keine Rede sein", sagt IVD-Präsident Jens-Ulrich Kießling. "Die Preisanstiege sind Bestandteil eines längst überfälligen Aufholprozesses der deutschen Wohnungsmärkte."
Die Preise für das Leben in der Münchener Innenstadt ziehen an: Die Stadt ist Spitzenreiter bei Mieten und Preisen
Das durchschnittliche Preisniveau für Eigentumswohnungen liege im Jahr 2012 immer noch deutlich unter dem von 1992. Vor zwanzig Jahren waren selbstgenutzte und vermietete Wohnungen deutlich teurer. Das Marktumfeld 2012/2013 bleibt dagegen sehr günstig. Dies gelte für alle Wohnwertkategorien. "Die aktuellen Preissteigerungen sind zudem von der realen Nachfrage nach Wohnraum getrieben", sagt der IVD-Präsident.
Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung mit mittlerem Wohnwert liegt in Deutschland gegenwärtig bei 998 Euro. Das sind 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern liegen die Preisanstiege zwischen 3,8 (einfacher Wohnwert) bis 9,1 Prozent (guter Wohnwert). Dies sei auf das kontinuierliche Bevölkerungswachstum in deutschen Großstädten zurückzuführen, sagt Kießling. "Wie auch schon in den Jahren zuvor gilt die Faustregel: Je höher der Wohnwert und je größer die Stadt, desto höher das Preiswachstum."
Spitzenreiter ist München: Hier zahlen Käufer durchschnittlich 2850 Euro pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung. Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Danach folgen Stuttgart mit 2100 Euro und Düsseldorf mit 1900 Euro pro Quadratmeter.
Die Preissteigerungen bei den Kaufimmobilien spiegeln sich in der Entwicklung der Wohnungsmieten wider. Die bundesweite durchschnittliche Neuvertragsmiete für eine Altbauwohnung (vor 1948 errichtet) mit mittlerem Wohnwert liegt bei 5,14 Euro pro Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr stellt das eine Steigerung von 3,1 Prozent dar. Bei Neubauwohnungen in Großstädten stiegen die Mieten durchschnittlich um 4,1 Prozent.
Mit durchschnittlich 11,20 Euro Miete pro Quadratmeter ist Wohnen in München am teuersten. In Stuttgart zahlen Mieter 9,60 Euro und in Frankfurt am Main 8,60 Euro pro Quadratmeter.
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