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Merken   Drucken   28.09.2012, 10:31 Schriftgröße: AAA

Konkurrenz zu iPhone und Android: Hoffnungsschimmer für Blackberry-Hersteller RIM

Der angeschlagene Blackberry-Hersteller Research in Motion glänzt mit einem unerwartet großen Finanzpolster - eine wichtige Voraussetzung für die Einführung des neuen Betriebssystems, an dem die Zukunft der Kanadier hängt.
Der angeschlagene Blackberry-Hersteller Research in Motion  hat sich im abgelaufenen Quartal eine überraschend gute Finanzlage für die Einführung seiner neuen Modelle geschaffen. Das kanadische Unternehmen gab am Donnerstag nach Börsenschluss seine Barmittel mit 2,3 Mrd. Dollar im zweiten Geschäftsquartal nach 2,2 Mrd. Dollar im ersten Quartal bekannt. Ein möglichst großes Finanzpolster gilt als wichtiger Faktor für die erfolgreiche Einführung von Geräten mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10.
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Zudem wies RIM mit 235 Mio. Dollar einen geringeren Verlust als erwartet aus. Ohne Sonderposten betrug er 27 Cent je Aktie. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten mit einem Minus von 46 Cent gerechnet. Das war für die Anleger eine Überraschung: Nachbörslich schoss die gebeutelte Aktie am Donnerstag zwischenzeitlich um 20 Prozent in die Höhe.
Von den reinen Absatzzahlen her sieht es aber weiterhin trübe aus: RIM wurde binnen drei Monaten gerade mal 7,4 Millionen Blackberrys los. Zum Vergleich: Apple hatte alleine an den ersten drei Verkaufstagen seines neuen iPhone 5 mehr als 5 Millionen Stück abgesetzt. Im Vorquartal hatte RIM noch 7,8 Millionen Smartphones ausgeliefert und im Vorjahresquartal 10,6 Millionen.
Vor einem Jahr hatte RIM noch 329 Mio. Dollar Gewinn gemacht. Seitdem ging es bergab. Die Blackberrys verloren gegenüber iPhone und Android kontinuierlich an Boden. Nach Daten des Branchenbeobachters IDC hatten die Blackberrys im zweiten Kalenderquartal nur noch einen Anteil von 4,8 Prozent an den gesamten Auslieferungen. Das war weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts.
Hoffen auf Blackberry 10
Das neue Betriebssystem Blackberry 10 ist der letzte Hoffnungswert des Konzerns. RIM hatte die Entwicklung von Touchscreen-Geräten lange verschlafen und auch der Trend zu Apps lief zunächst an dem kanadischen Smartphonepionier vorbei. Später erwies es sich als Hindernis, dass die Entwickler der Programme zu viele verschiedene Gerätetypen mit unterschiedlichen Auflösungen und Navigationsansätzen berücksichtigen mussten.
RIM-Chef Thorsten Heins stellt das neue Blackberry 10 auf einer ...   RIM-Chef Thorsten Heins stellt das neue Blackberry 10 auf einer Konferenz vor. (Reuters)
Auch auf RIMs Tablet-PC Playbook liefen die Apps nicht, da es auf der QNX-Plattform basiert. Diese Software ist für eingebettete Systeme gedacht und wird auch zur Steuerung von Anlagen eingesetzt. Viele Entwickler wandten sich daher lieber der lukrativeren Programmierung von Android- oder iOS-Apps zu.
Mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 soll sich alles ändern. Das mehrfach verschobene Programm soll im ersten Quartal 2013 endlich Playbook und Blackberrys zusammenführen. Es basiert wie das Playbook OS auf QNX und unterstützt Multitasking. Dadurch müssen die App-Entwickler erneut Programme, die für Blackberrys gedacht waren, anpassen.
Gleichzeitig mit dem neuen Betriebssystem will RIM auch neue Geräte einführen. Für die nötigen Werbekampagnen braucht das Unternehmen ausreichend Barreserven, die es in den vergangenen Monaten aufgestockt hat.
Operativer Verlust erwartet
Es sei keine Frage, dass noch viel Arbeit vor RIM liege, sagte der aus Deutschland stammende Firmenchef Thorsten Heins am Firmensitz in Waterloo. Er verwies aber auf die angestoßenen Veränderungen im Unternehmen.
Heins streicht 5000 der einst 16.500 Stellen, um die Kosten in den Griff zu kriegen. Gleichzeitig treibt er die Entwicklung des neuen Betriebssystems Blackberry 10 voran, an dessen Erfolg das Überleben des Unternehmens hängt. Die ersten Smartphones mit der von Grund auf neu gestalteten Software werden Anfang kommenden Jahres erscheinen. Bis dahin muss RIM durchhalten.
Das Management machte keinen Hehl daraus, dass angesichts mauer Verkäufe auch im laufenden Quartal ein operativer Verlust anfallen werde. Zudem müsse RIM viel Geld in die Hand nehmen, um die neuen Smartphones mit Blackberry 10 am Markt zu platzieren.
Analyst Piter Misek von Jefferies sprach insgesamt von einem "sehr beeindruckenden" Ergebnis. Allerdings schränkte er ein: "Leider sind sie immer noch fünf Monate von ihren Blackberry 10-Geräten entfernt und wir glauben, dass es für sie zu spät ist." Shaw Wu von Sterne Agee sagte, das Ergebnis sei immer noch schlecht. "Aber es ist ein viel kleineres Desaster als erwartet."
02:11:07 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
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Apple 667,105 USD   -2,09%  -14.215
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  • FTD.de, 28.09.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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