Einparken ist sowieso Glückssache. Und dazu noch die Steinschläge! Um 70 Prozent stiegen daher die Versicherungsprämien für die Dienstwagen des Telekomanbieters Ericsson im Herbst 2011. Zu viel Geld, fand Flottenmanager Andreas Nickel. Zu viele Unfälle, konterten die Gesellschaften, bei denen Nickel anklopfte. Schließlich fand er einen neuen Versicherer, der weniger Geld verlangte - weil sich Ericsson bereit erklärte, für jeden neuen Schaden einen Selbstbehalt zwischen 200 und 1000 Euro zu zahlen.
Martin Benzing kennt das Problem. Er ist Flottenmanager bei Arburg, Hersteller von Spritzgießmaschinen und Robotsystemen im Schwarzwald. Benzing musste jährlich hohe Summen für die Kfz-Kasko der 260 Firmenwagen aufbringen. "Lange Zeit hat kaum jemand geprüft, wann und wie ein Schaden zustande kam." Bis Benzing einen externen Risikoberater anheuerte. Der riet zu einer genauen Analyse: Wo sind die Fahrzeuge geparkt, draußen oder in der Tiefgarage? Wofür werden sie verwendet, für Kundenbesuche oder nur auf dem Werksgelände? Wie viel zahlt Arburg an Versicherungsprämien?
Durch Präventionsmaßnahmen die Mitarbeiter sensibilisieren
"Wir haben angefangen, unsere Mitarbeiter zu sensibilisieren", sagt Benzing. Ist ein Fahrer besonders häufig in Unfälle verwickelt, steht ein Gespräch mit dem Vorgesetzten und dem Flottenmanager an. Benzing geht es um Prävention. "Wir wollen so viele Schäden wie möglich vermeiden", sagt er. "Dann haben wir auch weniger Verwaltungsaufwand bei der Abwicklung mit dem Versicherer." Daher betreibt Arburg eine eigene Kfz-Werkstatt und beschäftigt eigene Mechaniker. Benzing organisiert zudem regelmäßig Fahrtrainings und Schulungen für die Fahrer. Dabei lernen sie auch, wie sie beim Fahren weniger Sprit verbrauchen.
Arburg ist auf dem richtigen Weg, sagt Karsten Weichelt, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Riskadvise. Viele Firmen beschränkten sich auf einzelne Maßnahmen, kritisiert Weichelt, gefragt sei jedoch "ein richtiges Konzept, dessen Ergebnisse sich auch kontrollieren lassen".
Schon um bei den Versicherern gute Argumente zu haben. Die haben aufgrund des scharfen Wettbewerbs jahrelang auch Fuhrparks mit vielen Unfällen günstig versichert und deswegen rote Zahlen geschrieben. Jetzt haben sie die Tarife für die Kfz-Kaskoversicherung nach oben nachjustiert.