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Merken   Drucken   29.09.2012, 13:00 Schriftgröße: AAA

Nichts als die Wahrheit: Schwierig ist das Läuseleben

In der Schule meiner Tochter gibt es Läuse. Die Nachricht gibt einem automatisch das Gefühl, selbst befallen zu sein. von Tillmann Prüfer 
Unsere Abscheu vor Läusen sitzt tief. Sie kommt aus der Steinzeit, als wir eine sich ständig kratzende und lausende Spezies waren.
Ich habe gehört, dass es keineswegs von schlechter Hygiene zeugen muss, wenn ein Kind Läuse hat. Läuse hangeln sich von Kopf zu Kopf, sie treffen keine Sozialauswahl. Freilich haben sie leichtes Spiel, wenn man sich nicht die Haare wäscht. Wer Kinder hat, weiß allerdings, dass sie sich nie die Haare waschen wollen, egal welchen sozialen Hintergrund sie haben. Wenn sich auf dem Kopf eines Kindes Hunderte Läuse tummeln, kann dies also daher rühren, dass sich niemand um das Kind kümmert - oder aber, dass es aus einem besonders sensiblen Haushalt kommt, wo man Kindern ihren Willen lässt.
Normalerweise wird man aber nur fünf bis sechs Läuse auf einem befallenen Kopf finden. Daran sieht man, wie schwer das Läuseleben ist. Und eine von den fünfen muss es auf fremde Haare schaffen, bevor die Truppe auffliegt. Flöhe hingegen können einfach monatelang irgendwo ausharren, bevor sie einen anspringen. Trotzdem ist der Menschenfloh in unseren Breiten fast ausgestorben. Es findet keinen Lebensraum, die Menschen sind heute zu reinlich.
Ich frage mich, ob man überhaupt etwas gegen einen Floh tun darf, wenn er einen anfällt. Oder ob man ihm bereitwillig Obdach im Pullover gewähren muss. Er müsste doch auf der Liste bedrohter Tierarten stehen? Meine Tochter hat übrigens keine Läuse aus der Schule mitgebracht. Aber das macht keinen Unterschied, ich juck mich auch so die ganze Zeit.
Kolumnist Tillmann Prüfer   Kolumnist Tillmann Prüfer
Ich wollte wissen, wie viele Drinks ich am Abend nehmen muss, um auf 1,3 Promille zu kommen. Die Dame sagte, die meisten Drinks im Computer seien ziemlich soft, Wein sei effektiver. Ich folgte der Empfehlung, doch der Rechner ließ mich wissen, dass mit ein paar Gläsern Vino über den Abend verteilt kein Vollrausch hinzubekommen sei. Die Dame sagte, es sei, wirkungsvoller, wenn man große Mengen auf einmal einnähme. Das stimmt offenbar. Der Rechner gab an, dass ich eineinhalb Flaschen Rotwein auf einmal kippen möge - dann hätte ich 1,3 Promille.
Ich dankte und verabschiedete mich. Eineinhalb Flaschen auf Ex! Das ist viel verlangt. Das habe ich noch nie geschafft! Aber was versucht man nicht alles, um den richtigen Umgang mit Alkohol zu lernen.

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Tillmann Prüfers neues Buch "Früher war das aus Holz - warum Eltern immer die schönere Kindheit hatten" (304 S., 8,99 Euro) ist im Rowohlt Verlag erschienen.
  • FTD.de, 29.09.2012
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