Zu viel Wind, zu wenig Fachkräfte, zu kleine Häfen: Die Windkraftbranche kämpft auf See mit vielen Problemen - Flauten sind da noch die kleinste Hürde. von Katharina Grimm, Hamburg
Bis zum Jahr 2020 will die Branche der erneuerbaren Energien fast die Hälfte des Strombedarfs decken. Sechs Prozent oder zehn Gigawatt soll die Offshore-Windenergie dann ausmachen. Um das Ziel zu erreichen, müssen Unternehmen und Verbände noch einige Hürden nehmen.
Der Ausbau der Stromleitungen ist sowohl im Meer als auch an Land ein Problem. Denn der Strom muss durch die gesamte Republik nach Süddeutschland transportiert werden. Windparks müssen immer wieder abgeschaltet werden, weil der produzierte Strom nicht eingespeist werden kann. Der niederländische Netzbetreiber Tennet, der den Anschluss der Windparks an das Übertragungsnetz zum Festland sicherstellen soll, kommt mit den Arbeiten nicht hinterher. Teilweise ergeben sich für die Windparkbauherren Verzögerungen von Jahren - das kann schnell dreistellige Millionenschäden verursachen. Die daraus resultierenden Schadensersatzansprüche sollen nun auf die Verbraucher umgelegt werden.
Nicht alle Häfen an der Nord- und Ostsee verfügen über ausreichend Stell- und Fertigungsflächen sowie genügend Tiefgang für die Transportschiffe. Die Basishäfen müssten für die Installation und Versorgung von Offshore-Windparks weiter ausgebaut werden, auch um Flächen für die Lagerung von Windparkkomponenten zu bieten. Darüber hinaus fehlen geeignete Errichtungsschiffe sowie Kräne am Kai. Das Problem: Viele Spezialschiffe sind für die Öl- und Gasindustrie konzipiert worden und können nicht genug Gewicht anheben oder transportieren. Derzeit gibt es nur eine Handvoll geeigneter Spezialschiffe im Offshore-Bereich. Die Marktforscher von Trend Research beziffern das europäische Marktvolumen für Errichterschiffen und Hafenumbauten bis 2030 auf 80 Mrd. Euro.
Die Bau- und Wartungsarbeiten auf hoher See sind stark wetterabhängig. Nur 20 Prozent aller Tage im Jahr sind durch das Wetter so günstig, dass die Serviceschiffe gefahrlos an die Anlagen heranfahren können. Um Mitarbeiter per Helikopter zu den Windanlagen zu bringen, eignen sich lediglich 60 Prozent aller Tage im Jahr. Die Arbeiter seilen sich dann vom Hubschrauber ab - dazu müssen die Windverhältnisse stimmen. Bei sehr schlechter Sicht, beispielsweise bei Nebel, sowie bei Sturm können weder Schiffe noch Helikopter zu den Anlagen hinaus - rund 20 Prozent der Tage im Jahr ist das Wetter an der Nordseeküste so schlecht, dass das der Fall ist.
Die Offshore-Branche kämpft mit dem Fehlen qualifizierter Mitarbeiter. Ähnlich wie in der Auto- oder Luftfahrtindustrie werden händeringend Ingenieure gesucht. Dabei müssen die Windkraftunternehmen mit potenziellen Arbeitgebern wie EADS, Porsche oder Airbus konkurrieren. Darüber hinaus müssen Ingenieure im Offshore-Bereich unter erschwerten Bedingungen arbeiten können. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche wird bis 2016 jährlich im Durchschnitt um 9,3 Prozent auf 24.400 im Jahr steigen. Zwischen 2016 und 2021 soll die Beschäftigung jährlich durchschnittlich zumindest noch um 6,3 Prozent auf rund 33.100 Stellen zunehmen, so eine Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers.
Vor allem bei den Umspannplattformen gibt es keine festgelegten Standards, beispielsweise dafür, wie dick eine Brandschutzmauer sein muss. Zertifizierungsfirmen wie etwa der Germanische Lloyd finden bei Projekten auf hoher See ständig andere Umsetzungen vor. Genügen die Ausführungen nicht, stellen die Zertifizierer Nachforderungen - der Bau verzögert sich. Um das zu umgehen, orientieren sich Windparkbauer derzeit an dem Regelwerk für die Offshore-Öl- und Gasindustrie.
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