Falls Sie in nächster Zeit eine Sparkassenfiliale überfallen möchten: Als Fluchtwagen ist der abgebildete
Jaguar ungeeignet. Da wären zunächst die Äußerlichkeiten: Leicht barock wirken seine Formen, wie ein
BMW mit Silikonimplantaten. Hübsch ist er mit seinem kecken Antennenbürzel. Bloß: Es ist kein Wagen, den man diskret vor die Bank stellt. Die Leute werden schauen; eine Menschentraube wird sich bilden, noch bevor Ihre Komplizen herausstürmen und "Fahr los, fahr los!" brüllen.
Nun habe ich keinen Raubüberfall im Sinn, als ich mich in den XF setze und den Start-Knopf drücke. Was folgt, ist dennoch eine Überraschung: Gerechnet hatte ich mit dem Brüllen eines Raubtiers, des Jag-War, der Wucht eines Antriebsaggregats, das schon im Leerlauf andere Verkehrsteilnehmer einschüchtert.
Nun ist der XF aber ein Vertreter des Downsizing-Trends. Die Hersteller haben ja gemerkt, dass Sprit Geld kostet und es auch nicht schön ist fürs Klima, wenn man zu viel davon verbrennt. In der Folge besitzt mein XF einen für Jaguar-Verhältnisse mikroskopischen 2,2-Liter-Turbodiesel - laut Hersteller der sparsamste Motor der Firmengeschichte, 5,4 Liter Sprit braucht er bei entsprechender Fahrweise auf 100 Kilometer.
Entsprechend klingt die Maschine beim Anlassen wie ein Taxi. Gutbürgerlich gollert der Diesel vor sich hin, und ich ringe meine kindische Enttäuschung nieder. Genau das haben wir doch immer gewollt, wir Sparfüchse und Klimaschutzheinis! Jetzt werde ich mich nicht darüber beschweren, dass ein Downsizing-Jaguar eben kein Sportgerät ist.