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Merken   Drucken   09.06.2011, 06:00 Schriftgröße: AAA

Erneuerbare Energien: Wie CO2 und Sonne zu Benzin werden

Kohlendioxid wird massenhaft beim Verbrennen von Benzin freigesetzt. Schweizer Forscher drehen den Spieß um: Sie nutzen CO2, Wasser und Sonnenlicht, um flüssigen Treibstoff herzustellen.
© Bild: 2011 ETH Zürich
Kohlendioxid wird massenhaft beim Verbrennen von Benzin freigesetzt. Schweizer Forscher drehen den Spieß um: Sie nutzen CO2, Wasser und Sonnenlicht, um flüssigen Treibstoff herzustellen. von Jessica Boesler
Weltweit suchen Wissenschaftler nach Möglichkeiten, erneuerbare Energien effektiver zu nutzen und das Klima zu schützen. Ein Schweizer Forschungsteam entwickelte in Zusammenarbeit mit US-Kollegen einen Ansatz, der gleich zweifach zum Umweltschutz beiträgt: Mit Solarenergie setzen die Wissenschaftler einen Prozess in Gang, der aus CO2 und Wasser flüssige Treibstoffe erzeugt. Mit diesen solaren Treibstoffen könnten in Zukunft sowohl Autos, Schiffe und Flugzeuge als auch die Industrie nachhaltig versorgt werden. Außerdem eröffnet die Umwandlung eine neue Möglichkeit, Sonnenenergie zu speichern und zu transportieren.
"Perfekt geschlossener Materialkreislauf"
Die Forscher um Aldo Steinfeld, Professor für Erneuerbare Energieträger an der ETH Zürich und Leiter des Labors für Solartechnik am Paul Scherrer Institut , entwickelten einen Reaktor, der Solarenergie auf eine Intensität von 1500 Sonnen bündelt. Diese konzentrierte Sonnenstrahlung wird auf einen zylindrischen Hohlraum gerichtet. Unter Einsatz des Katalysators Ceriumoxid setzt die Energie einen thermochemischen Prozess in Gang, bei dem aus Wasser und Kohlendioxid ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid wird. Dieses sogenannte Syngas stellt eine Vorstufe für Benzin, Kerosin und andere flüssige Treibstoffe dar.
Der Solarsprit kann zum Klimaschutz beitragen, denn die Methode der Schweizer ist CO2-neutral: "Die Technologie, an der wir arbeiten, ist zu 100 Prozent nachhaltig, weil wir das Kohlendioxid und sogar das Wasser, die bei der Verbrennung des Treibstoffs entstehen, vorher direkt der atmosphärischen Luft entziehen. So haben wir einen perfekt geschlossenen Materialkreislauf", sagt Steinfeld.

Teil 2: Energieunternehmen sind interessiert

  • FTD.de, 09.06.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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