Herrick Kimball ist stolz auf seinen Sohn: "James ist so ein aktiver Junge mit vielen gesunden Interessen." Zum Beispiel Schlachten: "Seit er elf Jahre alt ist, tötet und rupft er Hühner und nimmt sie aus - und er macht es ziemlich gut", schreibt der Wahllandwirt aus New York in seinem Blog, das Städtern die Angst vor dem Schlachten nehmen soll: "Wenn ein Elfjähriger das kann, könnt ihr das auch."
Mehr als eineinhalb Millionen mal wurde Kimballs Heimschlachtungsanleitung abgerufen. Der Mann, der mit 41 Jahren beschloss, zum Selbstversorger zu werden, ist eine Ikone der wachsenden "Urban Farming"-Szene. Immer mehr Großstadthipster, Bedürftige und Ernährungsfanatiker ziehen Kräuter und Gemüse in Brachflächen und Hinterhöfen, auch die städtische Viehhaltung greift um sich. Und ging es zunächst nur um das tägliche Ei, schlachten laut US-Landwirtschaftsministerium schon zehn Prozent der Hühnerhalter in Denver, Miami, Los Angeles und New York auch selbst.
Was für Ärger sorgt. Denn das Landwirtschaftsministerium beaufsichtigt nur kommerzielle Betriebe, für Heimschlachtungen sind die Kommunen verantwortlich. Die meisten haben dafür aber noch keine klaren Regeln aufgestellt. Die Folge: Es häufen sich Beschwerden genervter Nachbarn über das Treiben der Hobbymetzger. Über 20 Städte haben den blutigen Zeitvertreib schon verboten oder unter Auflagen gestellt.