Libyens Regierung geht einer neuen Fährte nach. Der frühere Chefspion und Vertraute von Muammar al-Gaddafi berichtet von einem verborgenen Schatz des getöteten Machthabers. Wahrheit oder Spinnerei?
von Marina ZapfBerlin
Gold macht unabhängig und frei von lästigen Grenzen oder Währungen. Auch Muammar al-Gaddafi hatte ein besonderes Verhältnis zum gelben Metall. Noch kurz vor seinem Tod fuchtelte er - gefangen in einem dunklen Kanalrohr - mit einer goldenen Pistole herum. Seine Festung schmückte eine mannsgroße goldene Faust, in den Fingern ein US-Kampfjet. Rebellen zerstörten die Skulptur im September 2011. Bevor er untertauchte, so hieß es damals, habe der libysche Machthaber noch üppige Goldreserven versteckt und außer Landes geschafft.
Keines der Geheimnisse über das verborgene Vermögen ist je vollständig gelüftet worden. Nun meldet sich ein Mann zu Wort, der es wissen muss. Der frühere Chefspion des Wüstenreichs, Abdullah Sanussi, stand dem Oberst so nah wie kaum jemand. Bei Verhören habe er jetzt Hinweise auf einen Goldschatz gegeben, berichtet die libanesische Zeitung "al-Dijar".
Als Versteck der Goldbarren sei in der Wüste eigens ein Kellergewölbe gebaut worden. Wo, das gibt der jüngst von Mauretanien an Libyen ausgelieferte Geheimdienstchef allerdings nicht preis. Das wüssten nur einige frühere Offiziere, spielt Sanussi den Ball gerissen weiter - und einer von Gaddafis Söhnen.
Dass der bedrängte Machthaber vor der Einnahme seiner Residenz noch 29 Tonnen Edelmetall aus den Nationalbeständen zu Geld gemacht hatte, ist belegt. Kassim Asus, nach dem Regimewechsel neuer Zentralbankchef, sprach von mehr als 20 Prozent der Landesreserven im Wert von etwa 1,7 Mrd. Dollar (1 Mrd. Euro). Mutmaßlich verkauften heimische Händler das Gold über Tunesien. Der Rest des angebrochenen Vorrats von 144 Tonnen - geschätzt vom World Gold Council - sollte angeblich noch in den Tresoren der Notenbank schlummern.
Sanussis neue Spur führt indes zurück in die Zeit, als Gaddafi noch Terroristen unterstützte und international isoliert war. Der Goldschatz soll schon während der Zeit angelegt worden sein, in der USA, EU und die Vereinten Nationen Libyen mit einem Embargo belegten (1992 bis 2003). Gut möglich, dass der Regimetreue heute nur Verschwörungstheorien befeuern will, wonach der Westen Gaddafis Sturz aus eigennützigen Motiven unterstützte. Gaddafi, so die verwegene Theorie, plante mit den geheimen Reserven einen neuen Gold-Dinar für Afrika und die islamische Welt, um die Macht der Petrodollars zu brechen.
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