Es gibt kaum eine heiße wirtschaftspolitische Debatte oder kluge ökonomische Analyse, in der ihr Name nicht fällt: Joseph Stiglitz, Kenneth Rogoff und Jagdish Bhagwati bilden mit einem guten Dutzend weiterer Top-Ökonomen einen einzigartigen Think Tank. So konträr ihre Ansichten auch sein mögen: Sie schreiben für eine exklusive Serie, die die FTD in Zusammenarbeit mit der internationalen Public-Benefit-Organisation 'Project Syndicate' veröffentlicht.
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Die Beteiligten solcher Aktionen wissen meist nur, was sie nicht wollen - keinen Saddam, keinen Osama, keinen Ghaddafi. Darüber, was sie wollen, haben sie meistens nicht halb so gute Ideen. Und daher stolpert man munter vor sich hin, wenn das Anti-Ziel erreicht ist - man steckt noch mittendrin, hat aber kein Ziel mehr, auf das man hinarbeiten könnte. Hätte man das, hätte man auch schon vorher darauf hinarbeiten müssen - und nicht erst "Was machen wir denn nun?" nachdenken, wenn der böse Diktator von der Bildfläche verschwunden ist. Es gibt jeweils nur Taktik, militärische Ziele die zu erreichen sind, aber kein Konzept zu politischen Zielen. Clausewitz sagte weiland "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" - genau das wird aber versäumt: Der Krieg wird mehr um seiner selbst willen geführt, um militärische Ziele umzusetzen - nicht politische. Über's Demokratie-Exportieren wird zwar geredet, tatsächlich aber glaubt man naiverweise, die Dinge würden sich schon einfach richtig ergeben, wenn mal der böse Diktator weg ist. Das ist, als ob man ein Kartenspiel auf den Boden wirft und glaubt, die Karten würden sich von selbst zu einem Kartenhaus arrangieren.
Wie will man ernsthaft die "Hearts and Minds" gewinnen, wenn man selbst nicht so genau weiss, WOFÜR man sie eigentlich gewinnen will?