Dass die private
Altersvorsorge einen zunehmend schlechten Ruf in der Bevölkerung hat, ist kein neues Phänomen - aber sie erreicht immer neue Tiefpunkte. So lehnen es nach der am Donnerstag veröffentlichten Allensbach-Studie für die Postbank 42 Prozent der Bürger ab, mehr zu tun in Sachen Vorsorge - so viel wie noch nie seit 2003. "Es ist alarmierend, dass die Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge immer mehr sinkt", sagte Postbank-Vorstand Michael Meyer.
Vor allem die staatlich geförderte
Riester-Rente hat wenig Freunde. Nur noch 25 Prozent der Befragten sehen sie als ideale Form der Altersversorgung, vor fünf Jahren waren es noch 31 Prozent, ermittelte Allensbach.
Die Assekuranz spürt die negative Haltung bereits jetzt. Zwischen April und Juni wiesen die Versicherer einen Zuwachs von nur 2000 Riester-Verträgen auf, ähnlich wenig wie die Fondssparpläne. Positiv entwickelte sich nur Wohn-Riester mit einem Zuwachs von 67.000 - von Häuslebauern und Wohnungskäufern wird die Prämie gerne mitgenommen.
Riester-Renten haben aus einer ganzen Reihe von Gründen einen schlechten Ruf. Die hohe Kostenbelastung gehört dazu. So steht
Ergo, die Tochter des DAX-Konzerns Munich Re, seit dem vergangenen Jahr in den Negativschlagzeilen, weil Riester-Sparer 2005 alte Vertragsformulare mit einer Kostenbelastung von 12,5 Prozent unterschrieben hatten - aber in Wirklichkeit bereits neue Verträge mit 16,5 Prozent abschlossen.