Die Pariser Kunstmesse Fiac hat sich in den vergangenen Jahren in die Spitzenliga gespielt. Diesmal jedoch fehlt es an überzeugender Kunst. von Sabine Glaubitz, dpa
Ist Paris im Mainstream angekommen? Ausgestopfte Schafe mit vergoldeten Hörnern, Chips und Roastbeef aus Keramik und eine Neoninstallation, die schlaff von der Decke hängt. Die 39. Pariser Kunstmesse Fiac zeigt viel Gefälliges und wenig Innovatives. Selbst in den jungen Galerien scheint der Konformismus eingezogen zu sein, dabei sollten sie frischen Wind in die Kunstmesse unter der Glaskuppel des Grand Palais bringen. Großflächige Malerei und spektakuläre Skulpturen beherrschen die Stände der 182 Galerien aus 25 Ländern, die bis zum 21. Oktober rund 3000 Künstler zeigen. Konservativ versus innovativ: Wirkt sich da die Krise aus?
Kritisches, Politisches und Konzept- und Videokunst muss man mit der Lupe suchen. Dabei hat die Messeleiterin Jennifer Flay dieses Jahr den jungen Galerien und "Tastemakern", wie sie sagt, mehr Platz eingeräumt. Darunter auch der Berliner Galerie Schleicher + Lange, die dem deutschen Künstler iranischer Abstammung Timo Nasseri eine Soloschau widmet. Die auf Hochglanz polierten Skulpturen sind konstruktive Arbeiten, die sich mit den mathematischen Systemen, auf denen die komplexen Strukturen der arabischen Kunst basieren, auseinandersetzen. Rein ästhetisch betrachtet durchaus schön.
Mit Solidität und sicheren Werten hat die Fiac erfolgreich die Krisenjahre überstanden und sich in die Topliga der Kunstmessen hieven können. Große Flaggschiffe wie Hauser & Wirth, Gagosian Gallery und White Cube gehören zu den Stammgästen. Doch dieses Jahr fehlt es an Neuem, Kreativem. Viele der Werke schöpfen allzu hemmungslos ihre Inspiration aus Arbeiten, deren Form- und Bildsprache einst als innovativ und provokativ galt.
Auch hier der Déjà-vu-Effekt
George W. Bush, mit abgeschnittener Nase, der inmitten von Unrat mit einem toten Schwein Sodomie betreibt: Die großformatige Skulptur des Künstlers Paul McCarthy ist bei Hauser & Wirth, einer der größten Galerien Europas, ausgestellt. Auch hier der Déjà-vu-Effekt.
Selbst nach französischen Künstlern wie Hervé di Rosa, Robert Combas oder Jacques Monory muss man suchen. Sie gehören zur Bewegung "Figuration libre", aus der sich die Szenekultur "Street Art" später speiste. "Mit Standkosten von 50.000 Euro in diesem Jahr müssen wir rentabel arbeiten. Französische Künstler aus den Jahren 1960, 1970 und 1980 sind auf dem Markt nicht gefragt", erklärte der französische Galerist Daniel Templon, einer der Fiac-Stammgäste. Man sei zwar da, um Künstler zu fördern, an die man glaube, doch man könne nicht systematisch Kunst zeigen, die sich nicht oder schlecht verkaufe.
Wirkt sich da die Krise aus? Oder färbt der museale Charakter des prächtigen Grand Palais auf die jungen Galerien ab? Bis vor zwei Jahren noch waren sie im Cour Carrée, einem Innenhof des Louvre, unter einem weißen Zelt untergebracht. Im Jahr 2008 sorgte der russische Performance-Künstler Oleg Kulik dort für Schlagzeilen, weil seine Arbeiten zensiert und von der Polizei abgehängt wurden: Fotografien, auf denen der Vertreter der "Moskauer Radikalen" Sex mit Tieren nachstellte.
Die Autoren des "Relax Guide" haben mehr als 1300 Wellnesshotels getestet - mit erschreckendem Ergebnis: Weniger als 20 Prozent waren wirklich gut. Wir stellen die besten Wohlfühloasen vor.
mehr
Beeindruckende Natur am Ufer, nobler Luxus an Bord: Wer sich auf die "Road to Mandalay" begibt, reist auf dem Schiff über den Irrawaddy - ganz wie einst die reichen Kolonialwarenhändler. mehr
In diesem Hotel in Apulien räkeln sich Stars wie Sienna Miller und Jude Law am Strand - und zwar unbemerkt. Denn wenn jeder wie ein VIP behandelt wird, fallen waschechte Important Persons gar nicht auf. Zudem kann man sich hier exzessiv ausschlafen. mehr
Das Hotel der Thurnhers liegt in einem Ort, der sehr exklusiv und klein ist. Grund dafür sind die Berge, die ihn umzingeln. Perfekt für alle, die nicht nur Skifahren wollen, sondern es in der alpinen Ruhe vielleicht mal als Romacier versuchen. mehr
Das Hotel Budersand auf Sylt bietet auf der Weinkarte 500 Spitzenweine an. Da ist es auch für den Sommelier des Hauses nicht einfach, sich für einen Lieblingsrebsaft zu entscheiden. Als Ostdeutscher fällt seine Wahl schließlich auf den trockenen 2011er Scheurebe Qualitätswein.
mehr
Nach dem Ende der Wirtschaftskrise boomen Luxusmarken wie Prada, Gucci und Chanel. Wofür steht der Trinity-Ring, was ist Ambra und warum wird eine Fußballer-Gattin in der Modebranche gefeiert? Testen Sie ihr Wissen!
Die Chanel 2.55 ist eine der berühmtesten Taschen der Welt. Woher stammt der Name?
Prada schenkt Damen ein Designer-Handy für die Handtasche. Eine edle Boxenschmiede liefert die perfekte Streamingstation. Und ein intelligentes Bügeleisen dürfte auch Männern Spaß machen. mehr
Der Gentleman ist zurück. Und mit ihm luxuriöse Herrenaccessoires, die jedes Outfit zum Hingucker machen. Klasse, Stil und Eleganz lassen sich zwar nicht kaufen - aber diese feine Auswahl ist mehr als ein guter Anfang.
mehr
Erst bei der Parkplatzsuche lernt man ein Auto richtig kennen: Wir stellen jede Woche einen neuen Wagen ab. Diesmal parkt die FTD den Mercedes CLS 350 Shooting Brake.
mehr
Vor 40 Jahren, als Benzin spottbillig war, nahmen sich die Designschmieden der Welt vor, das Auto neu zu erfinden. Das Ergebnis: Flundern auf vier Rädern, die im Stil der 70er-Jahre mit extravagant bekleideten Models in Szene gesetzt wurden. Ein Blick auf die schönsten Entwürfe.
von Veit Hengst und Matthias Brüggemehr
"Der Gast soll schmecken, wo er isst", sagt der Zweisternekoch über sein Motiv, Bodenständiges und Exquisites zu kombinieren. Natürlich spiegelt sich diese Maxime auch in der Auswahl der Zutaten: Christian Jürgens schwört auf eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse aus Oberbayern. mehr
Jahrelang waren Kapselhotels in Japan vor allem was für Gestrandete und besoffene Männer, die es nicht mehr nach Hause schaffen. Jetzt lösen sich die Miniherbergen von ihrem Schmuddel-Image - und setzen auf edles Design. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!