Facebook hatte erst vor weniger als sechs Monaten erstmals Werbung in mobilen Anwendungen ausgespielt. Dabei laufen sogenannte "gesponserte Meldungen" in den Nachrichtenfluss der Netzwerk-Mitglieder ein. Wenn also beispielsweise ein Nutzer angibt, was er gerade bei Amazon gekauft oder er den "Gefällt mir"-Knopf bei Amazon geklickt hat, dann kann entsprechender Onlinehändler die Meldung kaufen. Sie ist dann in der Regel die erste Meldung, die der Nutzer in seinem Nachrichtenfluss sieht.
"Wenn man bedenkt, dass Facebook erst vor weniger als sechs Monaten mit gesponserten Meldungen startete, dann sind ihre Umsätze zwar noch gering aber signifikant", sagte Gartner-Analyst Brian Blau. Facebook mache mobil jeden Tag einen Umsatz zwischen 3 und 4 Mio. Dollar. Blau wies allerdings genauso wie viele andere Analysten daraufhin, dass erst langfristig abzusehen sei, ob Facebooks Werbestrategie tatsächlich aufgehe. "Sie sind nicht zurückhaltend", sagte Nate Elliott, Analyst bei Forrester Research. Facebook müsse den Spagat hinbekommen, über mobile Werbung Geld zu verdienen und dabei nicht die Nutzer zu vergraulen. "Anders als über den PC müssen sie sich hier mehr zurückhalten", sagte Elliot.
Während Zuckerberg im Börsenprospekt noch lapidar schrieb, Facebook baue keine neuen Dienste, um Geld zu machen, sondern Facebook mache Geld, um bessere Angebote zu programmieren, hört sich das nun anders an. Monetarisierung spiele in den Produktteams eine große Rolle, damit man ein stärkeres, wertvolleres Unternehmen aufbauen könne, sagte Zuckerberg am Dienstag nach Börsenschluss in der Telefonkonferenz. Nach dem verpassten Börsengang versucht der junge Manager, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Zuckerberg zeigte sich enttäuscht über das Geschäft mit Facebook-Payments. Darüber können Nutzer etwa virtuelle Güter für Onlinespiele bezahlen.
Zynga, Facebooks bislang wichtigster Partner, schwächelt allerdings deutlich. Der Onlinespielehersteller hatte bereits Anfang Oktober eine Gewinnwarnung herausgegeben und gab am Dienstag bekannt, fünf Prozent der Stellen zu streichen. "Onlinespiele auf
Facebook laufen nicht so gut, wie ich mir das vorstelle", sagte Zuckerberg. So sei der Umsatz von Zynga im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent zurückgegangen. Insgesamt trug Zynga nur noch sieben Prozent zum Umsatz bei, nach zwölf Prozent zuvor. Andere Hersteller hätten allerdings mehr zum Erlös beigetragen, sagte Zuckerberg. Dennoch stieg er nur um 13 Prozent auf 176 Mio. Dollar. Zynga legt am Donnerstag Zahlen vor.