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Merken   Drucken   25.10.2012, 11:55 Schriftgröße: AAA

Nachhaltigkeit: Grüne Kennzahlen

Weniger Emissionen und gebündelter Transport sind für nachhaltiges Wirtschaften wichtig. Die grüne Logistik steht und fällt jedoch mit der richtigen Planung. von André Schmidt-Carré
Umweltfreundliche Logistik und weniger CO2-Ausstoß stehen bei ...   Umweltfreundliche Logistik und weniger CO2-Ausstoß stehen bei Unternehmen immer mehr im Fokus
Mehrwegverpackungen sind gut für die Umwelt, denn sie vermeiden Müll und sparen Ressourcen - meint man. "Wer seine Waren umweltschonend transportieren will, muss sich hin und wieder von gewohnten Denkmustern verabschieden", sagt Stefan Wolff, Vorstandsvorsitzender der Logistikberatung 4Flow aus Berlin. Denn ab einer Transportstrecke von 600 Kilometern lohnen Einwegverpackungen. "Der Rückweg der Verpackungen verbraucht dann schlicht zu viel Energie", meint Wolff.
Wer Logistik umweltfreundlich machen will, muss heute alle Möglichkeiten nutzen. Transporteure und Logistiker achten mittlerweile darauf, vor allem ihren CO2-Ausstoß zu senken. "Immer mehr Unternehmen wollen nachhaltig wirtschaften, weil die Gesellschaft das von ihnen erwartet", sagt Wolff. "Das geht nur, wenn man auch den Transport so umweltschonend wie möglich organisiert."

Umwelt-Standars sind bislang Mangelware

Verpflichtende Standards, wie und vor allem welche Umweltschäden zu messen sind, fehlen allerdings bisher. Bedeutet für Unternehmen: Sie können ihren ausgewiesenen Emissionsausstoß gut vermarkten. "Vergleiche zwischen Unternehmen sind bislang schwierig", sagt Marc Schneider, Abteilungsleiter Umwelt und Ressourcenlogistik beim Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund. Sein Institut entwickelt für Logistiker Konzepte, mit denen sie messen können, wir stark sie die Umwelt belasten.
Zum Beispiel, indem Experten aus der Unternehmenssoftware Routen und Transporte zu den einzelnen Kunden auslesen und mit dem jeweiligen Energieverbrauch kombinieren. Daran kann der Logistiker erkennen, was einzelne Transporte und das ganze Unternehmen pro Monat oder Jahr an Umweltgiften produziert hat.
Außerdem schauen sich die Experten den gesamten Energieverbrauch der Firmen an. "Beim eigentlichen Transport haben die Unternehmen schon viel getan", meint Logistik-Fachmann Schneider. Experten schätzen, dass die Auslastungsquote deutscher Transporteure im Schnitt bei rund 60 Prozent liegt, im internationalen Vergleich ein guter Wert. Den weiter zu verbessern, liegt nicht allein in der Macht der Logistiker: "Wenn Kunden erwarten, dass eine heute aufgegebene Sendung am nächsten Tag ausgeliefert wird, hat der Logistiker nur wenig Spielraum, Lieferungen zu bündeln", sagt Schneider.

Das größte Einsparpotenzial liegt in den Immobilien der Unternehmen

Die Lager und Umschlagplätze verbrauchen je nach Automatisierungsgrad 15 bis 30 Prozent der Gesamtenergie. Bei einem Unternehmen war der Stromverbrauch eines Lager sogar zehn Mal so hoch wie bei einem fast identischen zweiten Standort. Grund: Man hatte sich beim Bau für eine in der Anschaffung deutlich billigere Klimaanlage entschieden, ohne die Folgekosten zu bedenken. "Die neue Anlage hat sich innerhalb von wenigen Jahren amortisiert", sagt Schneider. Oft sei umweltfreundlichere Logistik auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvoll.
Außerdem machen die Firmen sich damit fit für die Zukunft: Noch schreibt der deutsche Staat keine Effizienzmindeststandards vor, vom Emissionshandel ist die Branche weitgehend ausgenommen. Doch ab April 2013 müssen englische Aktiengesellschaften ihre CO2-Emissionen dokumentieren. Und ab Oktober 2013 muss in den Frachtbriefen bei Transporten von oder nach Frankreich der damit verbundene Ausstoß notiert sein. "Es ist besser, wenn Unternehmen jetzt schon anfangen, sich auf Regelungen vor allem zum CO2-Ausstoß vorzubereiten", sagt Schneider.
  • FTD.de, 25.10.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland
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