Screenshot aus dem Facebook-Spiel Farmville
Erst kassieren, dann spielen war einmal. Dank Facebook und Mobiltelefonen erlebt die Onlinespielbranche und damit der Handel mit virtuellen Gütern einen Boom. Dafür steht auch der jetzt erfolgte Einstieg der US-Investoren TA Associates und Summit Partners beim deutschen Onlinespielhersteller Bigpoint, der zu einem Unternehmenswert von mehr als 600 Mio. Dollar führt. Dem US-Marktforscher Instat zufolge lag der Umsatz mit virtuellen Gütern 2010 bei branchenweit 7,3 Mrd. Dollar, bis 2014 soll sich diese Summe verdoppeln. Ein Grund, warum sich auch klassische Videospielhersteller mit dem Vertriebsmodell anfreunden.
Was Filmproduktions- und Musikfirmen bis heute kaum gelungen ist, dass schafft die Videospielbranche immer besser. Sie sichert über den Verkauf von virtuellen Gütern wie Figuren, Waffen oder Kleidungsstücken ihr Geschäft. "Wir erschaffen uns Multimillionenmarken, die zwölf Monate im Jahr Geld einspielen. Das ist etwas ganz anderes, als wenn Sie einmal im Jahr ein auf CD gepresstes Spiel in den Handel bringen", sagte Electronic-Arts-Chef
John Riccitiello vergangenes Jahr. Der Manager des weltweit zweitgrößten Hersteller von Konsolenspielen will in vier Jahren 50 Prozent des Umsatzes online verdienen. Derzeit erlöst EA jährlich knapp 4 Mrd. Dollar. Allerdings lastet die noch große Abhängigkeit von aufwendig und teuer produzierten Blockbustern schwer, sodass EA auch in diesem Jahr wieder einen hohen Verlust einfahren wird. Doch Unternehmen wie EA, Activision Blizzard und auch Europas größter Hersteller von Konsolenspielen, Ubisoft, akzeptieren: Online ist die Zukunft.