André Kostolany
Die US-Fondsgesellschaft hat das Phänomen anhand des Deutschland-Aktienindex MSCI Germany untersucht. Das Ergebnis: Wer im Jahr 1982 die Titel aus dem Index am Tag ihres Höchststandes gekauft und sie Ende Juni 2012, also 30 Jahre später, wieder verkauft hat, hat ein jährliches Plus von 6,39 Prozent erwirtschaftet. Wer im Jahr 1982 zum Tiefststand eingestiegen ist, hat im selben Zeitraum mit 6,96 Prozent Plus pro Jahr nur wenig mehr Gewinn erzielt. Der Einstiegszeitpunkt spielt bei einer derart langfristigen Geldanlage also eine geringere Rolle, als viele Anleger glauben mögen - auch wenn Fidelity bei diesem Rechenbeispiel den Zinseszinseffekt außer Acht gelassen hat, der sich über einen Zeitraum von 30 Jahren durchaus stark bemerkbar macht.
Die Ergebnisse lassen sich auf andere Indizes übertragen. Haben Anleger etwa vor 30 Jahren den Aktienindex MSCI US bei dessen niedrigstem Stand gekauft und die Papiere im Juni dieses Jahres wieder verkauft, konnten sie ein Plus von 8,99 Prozent pro Jahr verbuchen. Haben sie den Index im selben Jahr an einem beliebigen Tag gekauft - in der Fidelity-Studie ist das der 30. Juni -, brachte ihnen das im selben Zeitraum 8,75 Prozent pro Jahr ein, also nur unwesentlich weniger. Beim MSCI France hätten Anleger mit einem Einstieg zum Tiefststand in den vergangenen 30 Jahren 8,56 Prozent jährlich erwirtschaftet, mit einem Einstieg an dem willkürlich gewählten 30. Juni 8,26 Prozent.