Anne Weitzdörfer
Annes Antwort Das ist eine große Frage, die Sie da stellen! "Wärst du mal bloß nicht gewechselt", sagt eine Stimme im Kopf. "Quatsch, du musst nur die Zähne zusammenbeißen, das wird schon", sagt eine andere. "Soll es das schon gewesen sein?" fragt eine dritte. Und weiter: "Was heißt schon Karriere, und für wen machst du die überhaupt?" Das Gemeine ist: Jede dieser Stimmen gehört zu Ihnen. Und jede sagt etwas Wichtiges. Aber wenn alle gleichzeitig reden, kommt es zum Patt - was bleibt, sind Frust, Ohnmacht und dieses unangenehme Gefühl, nicht zu wissen, wo man ansetzen soll. Heißt konkret: Sie müssen sich die Mühe machen, das alles zu sortieren und zu entschlüsseln. Wie soll das gehen?
Hätten Sie das Wort "Midlife-Crisis" nicht benutzt, hätte ich mich vermutlich auf den Job beschränkt. Aber so würde ich im ersten Schritt einmal alle Themen sammeln, die Frust auslösen. Die schreiben Sie auf kleine Klebezettel und heften sie zu Hause übersichtlich auf eine freie Wand. Sammeln Sie so lange, bis Ihnen nichts mehr einfällt! Und dann schreiben Sie zu jedem Zettel auf, wie ihr Leben stattdessen im Idealzustand aussehen sollte. Da stehen dann viele vermeintlich banale Dinge wie: 45 Minuten Weg zur Arbeit (heute) - mit dem Rad ins Büro (Zukunft). Großraumbüro - Einzelbüro. Abends platt - Zeit für Sport. Sie werden merken, dass es eine ganze Menge kleiner Dinge gibt, die Sie sich vielleicht wünschen, die Sie sich aber noch nie bewusst gemacht, geschweige denn aufgeschrieben haben.