Spirit-Chef Jeff Turner sprach in einer Telefonkonferenz von einer "extrem enttäuschenden Entwicklung". Der Konzern habe die Herausforderungen durch die vielen neuen Programme und deren Herausforderungen unterschätzt. Speziell sprach Turner die Produktion von Flügelbauteilen für das Boeing-787-Modell aus leichtem Kohlefasermaterial an. In der Liste der Verlustbringer für Spirit taucht auch das neue Airbus-Modell A350 auf - allerdings nur mit 2 Mio. Dollar Zusatzkosten.
Das Fiasko des Spirit-Konzerns mit 4,8 Mrd. Dollar Umsatz 2011 zeigt exemplarisch, welche wirtschaftlichen Risiken in der aktuellen Umstellung des Flugzeugbaus bei neuen Modellen von Aluminium auf leichte Kunststoffmaterialen bestehen. Größter Kunde von Spirit ist nach wie vor Boeing. Dies erklärt sich aus der Geschichte, weil der Konzern 2005 aus einer Ausgliederung von Boeing-Werken entstand und 2006 dann an die Börse ging.
Seitdem versucht das Spirit-Management, den Konzern möglichst breit mit möglichst vielen Programmen aufzustellen. So wurde 2006 vom britischen Konzern BAE Systems deren Airbus-Zuliefergeschäft übernommen. Damit gehörte der europäische Boeing-Konkurrent zum Kundenkreis. Die Mitarbeiterzahl wurde binnen sieben Jahren von rund 1000 auf 3000 ausgeweitet.
In den USA fertigt Spirit derzeit große Rumpfteile für das neue A350-Modell, das im nächsten Jahr erstmals abheben soll. Beim Produktionsstart war der damalige Airbus-Chef Thomas Enders - heute
EADS -Chef - eigens vor Ort.
Führender Zulieferer für Strukturteile bei Airbus ist der deutsche Konzern Premium Aerotec mit Sitz in Augsburg. Das Unternehmen gehört nach wie vor zum EADS-Konzern.