Bernie Ecclestone:Zum Geburtstag eine 400-Millionen-Forderung
Seinen 82. Geburtstag will sich der Formel-1-Chef auch von der Schadensersatz-Forderung aus München von über 400 Mio. Euro nicht verderben lassen. Ecclestone macht im Fahrerlager beim Großen Preis von Indien auf Business as usual.
Bernie Ecclestone wird 82 Jahre alt. Foto: David Ebener
Auch zwei Tage vor seinem Ehrentag war das auf dem Buddh International Circuit in Greater Noida nicht anders. Sonderlich beeindruckt scheint der Brite, der seit über vier Jahrzehnten die Formel 1 lenkt, nicht von der Forderung der BayernLB zu sein. 66 Mio. Dollar wollte die Landesbank seit längerem von Bernie Ecclestone. Das war die Summe, die der verurteilte Ex-Vorstand Gerhard Gribkowsky dem Geschäftsführer der Königsklasse als Provision beim Verkauf der Formel 1 an die Investmentfirma CVC gegeben hatte. Zwei Drittel davon waren an den Banker wiederzurückgeflossen.
Nun aber will die BayernLB über 400 Mio. Dollar als Schadenersatz. "Sie haben unsere Anwälte in Deutschland gefragt", erzählte Ecclestone. "Sie haben gesagt: Könnten wir die 400 Mio. zurückbekommen? Ich habe nicht geantwortet." Auf die Frage, ob er gegebenenfalls vor Gericht ziehen würde, entgegnete Ecclestone: "Yeah, absolut."
Ecclestone kommt zur Vernehmung nach München
Im Juni war sein einstiger Geschäftspartner Gribkowsky vor dem Landgericht München unter anderem wegen Bestechlichkeit zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Um die drohende Anklage gegen ihn selbst abzuwehren, will Ecclestone einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge erneut nach München kommen, um sich dort vernehmen zu lassen. Zweimal wurde er dort bereits befragt. Ecclestone beteuert stets seine Unschuld und gibt an, erpresst worden zu sein.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hat Ecclestone nach eigenen Angaben nicht aufgefordert, zu einer Vernehmung zu kommen. Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch sagte am Freitag, die Staatsanwaltschaft habe Ecclestone ihre Ermittlungsergebnisse übermittelt, und er habe eine Stellungnahme zurückgeschickt. Die Ermittler prüften jetzt, ob sie noch Fragen an ihn haben oder weitere Ermittlungen notwendig sind. Ob Ecclestone angeboten hat, sich in München vernehmen zu lassen, sagte der Staatsanwalt nicht. Auch Ecclestones Verteidiger hüllte sich in Schweigen.
Eine Klage könnte das Ende seiner Ära bedeuten
Sollte es zur Anklage kommen, könnte die Formel-1-Ära des am 28. Oktober 1930 in Ipswich als Sohn einer Arbeiterfamilie geborenen Bernard Charles Ecclestone vorbei sein. Darauf will angeblich der deutsche Autobauer Mercedes drängen.
Unter Ecclestones nicht immer unumstrittenen und herrschaftlichen Führung wandelte sich die Königsklasse des Motorsports zu einem weltweit operierenden und Milliarden umsetzenden Geschäft. Am Rande des Indien-Grand-Prix machte er den indischen Formel-1-Fans gleich mal Hoffnungen auf ein zweites Rennen in einer Saison - in drei oder vier Jahren.
Schon als kleiner Bub in der Schule hatte er für das alles einen Spürsinn entwickelt. Später verkaufte Ecclestone gebrauchte Motorräder, versuchte sich selbst - allerdings erfolglos - als Formel-1-Fahrer, managte Piloten und kaufte schließlich die TV- und Vermarktungsrechte. Seitdem lenkt Ecclestone die Formel 1 und wurde zum Multi-Milliardär. Mal eben über 400 Millionen Dollar will aber auch er nicht locker machen.
Magath-Nachfolger Köstner bringt den Erfolg zurück: Der VfL Wolfsburg beendet mit einem 4:1 bei Fortuna Düsseldorf die Niederlagenserie. Die Bayern-Verfolger Schalke 04 und Borussia Dortmund fahren in der Fußball-Bundesliga Pflichtsiege ein. mehr
Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel hat sich den ersten Startplatz für das Grand-Prix-Rennen in Indien am Sonntag geholt. WM-Hauptrivale Fernando Alonso kam nicht über Platz fünf hinaus. mehr
Wenig Glanz, aber drei Punkte: Nach der Pleite gegen Stuttgart gewinnen die Hamburger mit 2:0 beim FC Augsburg. Damit erarbeiten sie sich immerhin für eine Nacht den vierten Platz der Bundesligatabelle. mehr
Die sieben gestrichenen Tour-Siege von Lance Armstrong werden nicht neu vergeben. Der Radweltverband UCI macht mit der Entscheidung weder Jan Ullrich noch Andreas Klöden im Nachhinein zu Tour-Champions. mehr
Seinen 82. Geburtstag will sich der Formel-1-Chef auch von der Schadensersatz-Forderung aus München von über 400 Mio. Euro nicht verderben lassen. Ecclestone macht im Fahrerlager beim Großen Preis von Indien auf Business as usual. mehr
Der Erfurter Topsprinter Marcel Kittel hat die spanischen Armstrong-Sympathisanten Alberto Contador, Samuel Sanchez und Miguel Indurain heftig kritisiert. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!