Erst bei der Parkplatzsuche lernt man ein Auto richtig kennen: Wir stellen jede Woche einen neuen Wagen ab. Diesmal parkt die FTD den Mercedes CLS 350 Shooting Brake. von Felix Wadewitz
Die beiden alten italienischen Damen schauen mitfühlend auf uns und unseren Benz. "Sie sind nicht die Ersten", trösten ihre Worte, doch die Blicke sagen: Aber die Ersten mit so einem Riesenauto. Wie sollen die hier nur wieder rauskommen?
Fragen wir uns auch. Die beste aller Beifahrerinnen, der Shooting Brake und ich stehen bedröppelt in der engsten florentinischen Gasse, die das Navigationsgerät hat finden können. Folgen Sie der Straße! Haben wir gemacht. Nur, dass die Gasse immer schmaler und schmaler wurde und die Mauern links und rechts immer näherkamen. Jetzt stecken wir fest. Gefangene des automobilen Größenwahns. So war das mit dem Einparken nicht geplant!
Dabei hatte alles so gut angefangen mit uns und dem Shooting Brake. "Schon schön", urteilte die beste aller Beifahrerinnen beim Anblick des Wagens am Flughafen von Florenz. Muskulös stand der Mercedes auf dem Parkplatz, wie ein Olympiaschwimmer auf dem Startblock. Als hätte man einer S-Klasse den ganzen überflüssigen Speck von der Karosserie geschnitten. Eine Mischung aus Coupé und Kombi soll das Auto sein, ein Lifestylelaster. Klingt widersprüchlich, und ist es auch. Sagen wir so: Dieses Auto will keine Billy-Regale von Ikea nach Hause bringen oder beim Umzug Ihres besten Freundes dessen alten Kühlschrank transportieren. Es nimmt aber gerne Ihre Golftasche entgegen, die Sie bitte mit elegantem Schwung auf den Kirschbaumholzboden des Kofferraums legen. Worauf sich der Wagen vermutlich ebenfalls einlassen würde, sind Weinkisten, aus dem Chianti-Gebiet zum Beispiel. Dahin wollen wir zufällig gerade.
Los geht's, ab auf die Landstraße. Der Shooting Brake surrt durch die Serpentinen, und wann immer ein Fiat vor uns auftaucht, machen wir kurzen Prozess. Was denkt ein Südeuropäer in diesen sparwütigen Zeiten eigentlich, wenn er so ein Geschoss mit deutschem Kennzeichen im Rückspiegel auf sich zurasen sieht? Ich gehe vom Gas. Mein Beitrag für das europäische Miteinander. Die Toskana ist sowieso viel zu schön, um deutschen Autobahninstinkten zu folgen. Also cruisen wir entspannt an Weinbergen und Olivenhainen entlang, bis uns der Magen knurrt. Der Hunger hätte uns bestimmt zum Hotel geführt. Aber wir mussten ja aufs Navi hören.
Wo man hineingefahren ist, müsste man ja auch wieder herausfahren können. Ich lege den Rückwärtsgang ein. Im Display geht der Alarm los - der Parksensor meldet sich. Auf dem Bildschirm blinkt es rot, an allen Seiten des Autos. Als ich das Lenkrad leicht einschlage, spüre ich den Reifen an der Mauer. Diese geschwungene Gasse ist nichts für den Shooting Brake. "Soll ich es versuchen?", fragt die beste aller Beifahrerinnen. Wenn das kein Ansporn ist. Also los. Konzentration, Rückwärtsgang rein, Zentimeter für Zentimeter geht es zurück, raus aus der Falle. Am Ende: kindlicher Stolz. Und am Lack kein Kratzer.
Selbst rangieren
Länge 4,96 Meter
Breite 1,88 Meter
306 PS
Verbrauch 7,3 l/100 km
ab 66.819 Euro.
Aufpreis für Kofferraumboden aus Kirschbaumholz: 4700,50 Euro
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