Gründerhochburgen
Welche Uni die meisten Startups fördert
Bereits 2002 hatte der Wissenschaftsrat, das oberste wissenschaftspolitische Beratergremium, die Uni aufgefordert, sich stärker zu spezialisieren und enger mit der FH zu kooperieren. Was sie jedoch kaum tat. "Wir haben hier zwei fachlich ähnlich aufgestellte Hochschulen, die sich mehr bekämpfen als kooperieren", sagt auch Wissenschaftsministerin Kunst.
"Vergleicht man die bundesweite Zusammenarbeit von Universitäten und Fachhochschulen in der Forschung, stehen die BTU und die Hochschule Lausitz gar nicht so schlecht da", erwidert Zimmerli. Was die unbefriedigende Forschungsleistung betrifft, da werde viel "schlecht geredet", so Zimmerli, die BTU hätte 32 Mio. Euro Drittmittel eingeworben, vom Land würde sie nur 50 Mio. Euro im Jahr bekommen. Die Emmermann-Kommission hingegen konstatiert, dass "Anspruch und Realität vielfach auseinanderfallen, was sich auch in einer teilweise unkritischen Selbstwahrnehmung äußert". Mehr Klatsche geht nicht.
"In großen Teilen geht es um Befindlichkeiten", sagt Günter Schulz, Präsident der FH Lausitz. Schulz ist für die Fusion, seine Hochschule würde davon profitieren. "Wir können gemeinsam mehr schaffen", sagt er. Und durch den Bologna-Prozess würden die Unterschiede zwischen Uni und FH ohnehin schwinden. "Wir machen hier nicht den Breitensport und die anderen Leistungssport", sagt Schulz. Seine mit 3500 Studenten eher kleine FH hat sich im technischen Bereich profiliert. Die Vernetzung zur Wirtschaft sei vorbildlich und im Fachbereich Biotechnologie etwa, lobt die Emmermann-Kommission, erreiche die Hochschule sogar "universitäres Niveau".