Opel ist eine große Belastung für den Mutterkonzern General Motors. Mit einem Deutschland-Plan sollen Kosten gespart und das Unternehmen wieder profitabel gemacht werden. Auf dem Weg dahin müssen einige Baustellen abgeräumt werden.
Der AutobauerOpel liegt der US-Mutter General Motors auf der Tasche. Im Gesamtjahr rechnen die GM-Manager mit einem Minus von 1,2 bis 1,4 Mrd. Euro - je nachdem, wie die Restrukturierung voranschreitet. Bisher konnten Gewerkschaft, Betriebsrat und Geschäftsführung jedoch noch keinen Sanierungsplan auf den Weg bringen. Viele Fragen sind ungeklärt.
Opel schreibt seit Jahren Verluste. Jetzt leidet der Hersteller zudem unter der aktuellen Absatzkrise in Europa. Allein im dritten Quartal lief in Europa ein Minus von rund 500 Mio. Euro auf, das kommende Jahr wird nach GM-Schätzung nur unwesentlich besser.
Generell geht es um die Frage, wie der kriselnde Hersteller mehr Autos verkaufen, Beschäftigung sichern und wieder Geld verdienen kann. Im Detail wird über neue Modelle, Motoren und Märkte, die Fertigung markenfremder Modelle wie Chevrolets in Opel-Werken sowie über Einsparungen gesprochen.
Das Management will Produktionskosten senken, aber auch am Personal sparen. Allerdings sollen nach aktuellem Stand betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2016 und damit zwei Jahre länger als bisher festgelegt ausgeschlossen werden. Betriebsrat und Gewerkschaft fordern Zusagen zu Standorten und Beschäftigung über 2016 hinaus.
Jedenfalls nicht sofort. Das Management hatte angeboten, das Werk Bochum nicht wie ursprünglich angestrebt Anfang 2015 sondern erst mit dem Auslaufen der Zafira-Produktion 2017 zu schließen. Damit gewinnt der Standort Zeit. Die Hoffnung auf eine bessere Marktentwicklung bleibt erhalten. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfer-Klug zeigt sich zuversichtlich: "Ich sehe nicht, dass Opel plant, sich komplett aus Bochum zurückzuziehen. Aber wie die konkrete Zukunft der Standorte in Deutschland und insbesondere in Bochum aussieht, werden wir gemeinsam in den Verhandlungen klären."
Verhandelt wird auch über freiwillige Abfindungsprogramme und Vorruhestandsregelungen. So soll Beschäftigung nach und nach sozialverträglich abgebaut werden. Aktuell hat Opel noch etwa 38.000 Mitarbeiter - das sind 1000 weniger als Ende 2011 und 2000 weniger als nach der jüngsten Sanierung Ende 2010.
Zunächst verzichten die Mitarbeiter erneut auf Lohn. Von November an wird die jüngste Metall-Tariferhöhung von 4,3 Prozent erneut gestundet. Falls es eine Einigung über die Zukunft der deutschen Opel-Werke gebe, könnten die erneut gestundeten Millionen auch "in einer Gesamtkonzeption aufgehen", sagt der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel. Wie das aussehen könnte, ist unklar. Kommt keine Einigung zustande, zahlt Opel das gestundete Geld nachträglich aus.
Offiziell scheuen alle Beteiligten davor zurück, einen Termin zu nennen. Schließlich waren die ehrgeizigen Erwartungen der Arbeitnehmervertreter zuletzt enttäuscht worden. Dem Vernehmen nach soll aber in einigen Wochen ein Ergebnis stehen.
Glaubt man dem Unternehmen, wird die Zusammenarbeit mit Peugeot Citroën keine Jobs bei Opel kosten. Selbst wenn die Partner eines Tages Autos nicht nur gemeinsam entwickeln, sondern auch bauen sollten, dürfe das nicht auf Kosten des anderen gehen, sagt GM-Vize und GM-Europachef Steve Girsky: Keine Seite werde ihre Probleme zulasten der anderen lösen. Bei Opel könnten zudem schon 2016 Chevrolets vom Band laufen, um die Überkapazitäten zu senken.
Zwar wollen GM und PSA zunächst vier Fahrzeugplattformen gemeinsam entwickeln. Weder Betriebsrat noch Unternehmen sehen aber Jobs im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum gefährdet. Vielmehr könnten die freigesetzten Kapazitäten genutzt werden, um wie versprochen die Entwicklung neuer Modelle voranzubringen, heißt es in Rüsselsheim.
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