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Geldanlage


Kleines Lexikon der Geldanlage

Aktien, Investmentfonds, Tagesgeld, Festgeld... Wohin mit meinem Geld? Welche Geldanlage ist die richtige? Welchen Banken kann ich vertrauen? Machen Aktien für mich Sinn? Wo gibt es die höchste Rendite? FTD.de gibt einen kurzen Überblick über das ABC der Geldanlage und hilft dem Anleger, Entscheidungen über seine Investments zu treffen.

Die Weltwirtschaft im Krisenmodus: Subprime-Krise, Krise der Banken, Schulden- oder Euro-Krise dominieren seit Jahren die Nachrichten. In diesen Zeiten ist gerade die Geldanlage ein schwieriges Thema.

Selbst Staatsanleihen von Euro-Staaten wie Italien oder Spanien werden von kleinen wie großen Anlegern mittlerweile nur noch mit hohen Risikoaufschlägen gekauft. Doch wohin mit dem Geld? "Die Spareinlagen sind sicher", hatten Angela Merkel und Peer Steinbrück den Deutschen am 5. Oktober 2008 versprochen. Aber bei steigender Inflation sind zwei Prozent Zinsen auf Tagesgeld, die von vielen Banken angeboten werden, keine wirkliche Sparalternative, geschweige denn eine sichere Geldanlage.

Welche Geldanlage bietet Sicherheit und schützt vor der drohenden Geldentwertung? Wo lassen sich gleichzeitig auch in schwierigen Zeiten ansehnliche Renditen erzielen? Die FTD stellt die gängigsten Geldanlage-Möglichkeiten vor und zeigt, welche Chancen und Risiken sie bergen.

Aktien als Geldanlage?

Mit Aktien wird der Käufer Miteigentümer eines Unternehmens und ist durch die Dividende an Erfolg und Misserfolg an der Aktiengesellschaft beteiligt.

Eine Form der Aktien sind Stammaktien, die darüber hinaus zum Stimmrecht auf der Hauptversammlung berechtigen, während Vorzugsaktionäre kein Stimmrecht für die Hauptversammlung haben, aber bei der Dividende bevorzugt werden.

 

 

Chancen und Risiken von Aktien als Geldanlage:

Das Risiko eines Aktien-Investments liegt in der Unsicherheit über den Kurs, zu dem das Papier wieder verkauft werden kann. Dieser hängt von der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Unternehmens ab und kann bis auf null sinken. Deswegen ist es Teil eines guten Portfoliomanagements, Verluste durch Stoppkurse zu begrenzen. Den Reiz von Aktien machen für Anleger Unternehmen wie Apple aus, denn die Aktie des US-Konzern ist mit über 5000 Prozent Kursplus seit 1999 nicht nur die perfekte Geldanlage, sondern ein Paradebeispiel für den Traum, an der Börse viel Geld zu verdienen oder sogar reich zu werden.

Aktien bieten darüber hinaus einen gewissen Schutz vor Inflation, weil das höhere Preisniveau sich meist auch in höheren Kursen am Aktienmarkt niederschlägt. Der Wert der Sachanlagen und des Humankapitals im Unternehmen wird durch Geld-Entwertung nicht beeinflusst.

Was ist eine Anleihe?

Sie wird auch Bond, Rente oder Schuldverschreibung genannt und ist ein festverzinsliches Wertpapier. Der Emittent gibt aus Finanzierungszwecken eine Anleihe aus und bietet dem Anleger bei fester Laufzeit einen vorher vereinbarten Zinssatz, genannt Kupon. Neben öffentlichen Einrichtungen wie Bund, Ländern und Gemeinden treten auch private Unternehmen (sog. Corporate Bonds/Industrieanleihen) als Emittenten auf.

Chancen und Risiken von Anleihen als Geldanlage:

Die Rendite einer Anleihe am Zweitmarkt ist ein Zusammenspiel aus Kupon, Kurs und Rückzahlungserwartung.

Sie ergibt sich aus dem Kuponzins und dem Kaufkurs und kann dementsprechend höher sein. Weil der Kupon eine nominelle Größe ist, hat die Inflationsrate einen direkten negativen Einfluss auf die Rendite. Um diesen Effekt auszugleichen, geben einige Emittenten auch inflationsindexierte Anleihen heraus, so genannte Linker. Das Risiko lässt sich in drei Kategorien unterteilen: Das Inflationsrisiko, Risiko durch nachträgliche Marktzinsänderungen, die den Kurs verändern und ein Ausfallrisiko. Die Wahrscheinlichkeit eines Teil- oder Totalausfalls wird von Ratingagenturen wie Moody's oder Standard & Poor's analysiert und bewertet. In der Regel gilt: Je höher das Ausfallrisiko bzw. je schlechter das Rating, umso höher muss die Verzinsung sein. Am Zweitmarkt führt ein erhöhtes Risikos deswegen zu sinkenden Kursen.

Was sind Investmentfonds?

Ein Fond ist ganz allgemein eine Anlageform, bei der viele Anleger ihr Geld einem Vermögensverwalter geben, der das kumulierte Vermögen möglichst gewinnbringend anlegt. Dabei werden Fonds auf verschiedene Arten differenziert, die dem Fondsmanager vorgeben, in welche Wertpapiere er investieren soll. So gibt es beispielsweise Aktienfonds, Geldmarktfonds, Immobilienfonds oder Rentenfonds sowie viele Mischformen.

Darüber hinaus unterscheiden sich Fonds nach ihrem Anlagehorizont, der sich beispielsweise auf Schwellenländer oder bestimmte Branchen beschränken kann. Bei aktiven Fonds fallen hohe Gebühren an, aber sie schaffen es häufig nicht, gegenüber dem Markt eine Überrendite zu erzielen. Der Trend geht in den vergangenen Jahren daher weg von aktiv gemanagten Fonds hin zu Börsennotierten Indexfonds (ETFs), die einen Index wie den DAX abbilden und an der Börse gehandelt werden. In den vergangenen Jahren sind diese Produkte teilweise recht komplex geworden, sodass Zusammensetzung und Ausfallrisiken nicht immer leicht zu durchblicken sind.

Eine dritte Unterteilung ist die zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Während der Anleger bei offenen Fonds einen Anteil erwirbt, den er theoretisch jederzeit veräußern kann, wird er bei einem geschlossenen Fonds Gesellschafter eines Projekts (Beispiele sind Windparkfonds oder Immobilienfonds) und übernimmt unternehmerisches Risiko - somit ist auch eine Nachschusspflicht möglich oder ein Totalausfall - dann ist das Geld weg.

Vor- und Nachteile von Fonds als Geldanlage:

Fonds haben durch das große Volumen die Möglichkeit, eine breite Diversifizierung vorzunehmen, die beim einzelnen Anleger durch die Vielzahl der Transaktionen hohe Kosten verursacht. Dies schmälert den Einfluss einzelner Wertpapiere auf die Performance, wodurch zwar die Verluste, aber auch die Gewinnmöglichkeiten begrenzt werden.

Rohstoffe/Gold:

Ob Gold, Öl, Kupfer oder Weizen, seit Jahren explodieren die Rohstoffpreise an den Märkten. Die wachsende Weltbevölkerung und damit steigende Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern treiben die Preise in die Höhe. Insbesondere bei Nahrungsmitteln sorgt das für Diskussionsstoff, weil ethische Prinzipien infrage gestellt werden.

Eine Ausnahme unter den Rohstoffen bilden die Edelmetalle, allen voran Gold. Diese erfreut sich immer dann großer Beliebtheit, wenn Inflationsängste umgehen. Der Grund dafür liegt darin, dass Gold als klassisches Wertaufbewahrungsmittel gilt und somit inflationsresistent sein soll. Diese Funktion wird immer wieder kritisch hinterfragt. Nur bei zweistelligen Preissteigerungsraten sei eine überproportionale Steigerung des Goldpreises empirisch signifikant feststellbar, argumentieren die Kritiker. Fakt ist: Auch der Goldpreis entsteht nur durch Angebot und Nachfrage. Schwankungen und Irrationalitäten bis hin zu einer Goldblase sind daher nicht ausgeschlossen.

Vor- und Nachteile von Rohstoffen als Geldanlage:

Während Geld und Währungen an Kaufkraft verlieren, behalten Rohstoffe ihren Wert. Dazu kommt häufig eine psychologische Überreaktion beim Preis, wodurch Überrenditen möglich sind. Das Risiko beschränkt sich in der Regel auf Kursschwankungen, die bei allen gehandelten Wertpapieren auftreten. Des Weiteren hat Gold im Gegensatz zu Weizen oder Öl keinen direkten Nutzwert, sondern der Wert ergibt sich lediglich aus dem entgegengebrachten Vertrauen und der Annahme, Gold würde im Notfall als Ersatzwährung für Geld herhalten. Für den Fall, dass dieses Vertrauen wegbräche, würde Gold einen Gutteil seines Wertes verlieren.

Immobilien:

In Krisenzeiten sind neben Gold vor allem Immobilien ein beliebtes Anlageobjekt, denn physischer Besitz ist vielen Menschen dann wichtiger als virtuelles Vermögen. Beide Geldanlage-Formen zeigen in den vergangenen Jahren eine solide Wertentwicklung. Immobilien haben darüber hinaus auch noch einen Nutzwert durch Mieteinnahmen oder Eigennutzung.

Chancen und Risiken von Immobilien-Investments als Geldanlage:

Seit Jahren steigen die Preise besonders für Großstadt-Wohnungen in guter Lage. Investoren können auf eine Fortführung des Trends spekulieren und von weiteren Preissteigerungen profitieren.

Wenn das Objekt vermietet wird, generiert es einen regelmäßigen Zahlungseingang. Risiken können dagegen in vielfältiger Art und Weise auftreten, beispielsweise durch Naturkatastrophen, Mietausfälle, Leerstand oder fallende Preise aufgrund einer schwachen Nachfrage, denn wie bei Aktien ist der Preis einer Immobilie auch nur ein temporärer Kurs. Auch politische Maßnahmen wie eine Erhöhung der Grundsteuer sind ein nicht kalkulierbares Risiko. Eine Verteilung des Risikos wie bei Wertpapieren in Form eines breiten Portfolios ist bei Immobilien aufgrund der großen Investitionssummen nur schwer erreichbar. Eine vernünftige Streuung kann meist nur durch Beteiligung an einem Fond erreicht werden.

Bankeinlagen als Geldanlage

Es gibt eine Flut von Kontoangeboten bei Banken, etwa das Sparbuch, das Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto. Diese unterscheiden sich in ihren Kündigungsfristen und in ihrer Verzinsung und sind von den jeweiligen Banken abhängig. Alle diese Formen der Geldanlage sind relativ niedrig verzinst, sie bieten jedoch den großen Vorteil, dass sie in den meisten Ländern durch ein Einlagensicherungssystem der Banken geschützt sind. Im Zuge der Finanzkrise etwa erklärten die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück, dass die Geld-Einlagen aller Sparer in Deutschland sicher seien. Ist dies die richtige Anlage für Ihr Geld?

Festgeld als Geldanlage

Festgeld gehört zu der Anlageklasse der Termineinlagen. Der Kunde legt sein Geld bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem festen Zinssatz an.

Vorteil: Der Anleger weiß von Beginn an, wann sein Geld fällig wird und wie hoch die Rendite ist. Außerdem gehört Festgeld zu den Sichteinlagen und ist im Fall einer Bankenpleite durch die Einlagensicherung zu 100 Prozent geschützt. Der Mindestanlagebetrag ist in der Regel nicht besonders hoch. Einige Banken bieten Festgeld schon ab einer Summe von 500 Euro an.

Nachteil: Während der Vertragslaufzeit kann der Anleger nicht über sein Geld verfügen. Er bindet also sein Geld und ist für diesen Zeitraum, der sich meist über mehrere Jahre erstreckt, nicht flexibel. Für die Laufzeiten gibt es unterschiedliche Angebote. In der Regel laufen sie zwischen einem und zehn Jahren. Je länger das Geld angelegt ist, desto höher ist der Zinssatz - und letztlich auch die Rendite.

Für einen Zinsvergleich gibt es im Internet jede Menge Vergleichsrechner, die ständig aktualisierte Angebote der Banken zeigen, unter anderem auf FTD.de. In Niedrigzinsphasen wie der derzeitigen ist Festgeld für Anleger eigentlich nicht attraktiv. So bieten nur sehr wenige Kreditinstitute derzeit Zinsen von drei Prozent und mehr - und dies nur bei Laufzeiten über fünf Jahre.

Tagesgeld

Beim Tagesgeld handelt es sich dagegen um eine Geldanlage, die jederzeit verfügbar ist, es werden keine Laufzeiten festgelegt. Dadurch ist Tagesgeld für Anleger geeignet, die flexibel bleiben wollen. Auch das Tagesgeld ist durch den Einlagensicherungsfonds der Banken geschützt. Jedenfalls bis zu einer Summe von 100.000 Euro.

Der Nachteil von Tagesgeld als Geldanlage: Die Zinsen sind in der Regel sehr niedrig. Es gibt Lockangebote vieler Direktbanken, die in Hochzinsphasen schon einmal fünf oder sechs Prozent betragen können, allerdings meist nur ein halbes oder ein Jahr laufen. Derzeit werden bei Spitzenangeboten für ein Jahr zwei Prozent oder etwas mehr gezahlt, der normale Satz beträgt in der Regel um die 1,5 Prozent.

Für welche Anlageform Sie sich auch entscheiden, ein hundertprozentiges richtig oder falsch gibt es beim Geld anlegen nicht.

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