Bildung

Kulturelle Bildung – Arts Education

Kulturelle Bildung umfasst sowohl die kreative Entwicklung des Individuums als auch das Verständnis regionaler und internationaler Kunst und Kultur. In dem weit gefassten Kulturbegriff der UNESCO nehmen besonders Aspekte der Alltagskultur, die Kulturen von Mehrheiten und Minderheiten sowie die Bedeutung und Förderung der weltweiten kulturellen Vielfalt einen zentralen Stellenwert ein.

Kulturelle Bildung ist ein zentraler Bestandteil einer umfassenden Persönlichkeitsbildung und schafft wesentliche Voraussetzungen für eine aktive Teilnahme am kulturellen Leben einer Gesellschaft. Die Auseinandersetzung mit künstlerischen Ausdrucksmitteln fördert, wie zahlreiche Studien belegen, entscheidend die Motivation zum (lebensbegleitenden) Lernen. Im Hinblick auf die fortschreitende Globalisierung erscheint kulturelle Bildung als ein geeigneter Weg, dem Individuum die Möglichkeit zu geben, frei zu wählen sowie kritisch und selbstbestimmt zu agieren.

Bei der UNESCO-Weltkonferenz „Arts Education – Building Creative Capacities for the 21st Century“ 2006 in Lissabon einigten sich die TeilnehmerInnen darauf, Kreativität als wichtigsten Faktor für Innovation und die Lösung zukünftiger Herausforderungen anzuerkennen.
Zentrales Ergebnis der Weltkonferenz war die Verabschiedung eines „Leitfadens für kulturelle Bildung“ (Road Map for Arts Education). Ziel dieses theoretischen und praktischen Rahmenplanes ist es, alle Staaten weltweit bei der Verankerung und Umsetzung kultureller Bildung zu unterstützen. Jeder Staat ist aufgerufen, diesen Rahmen an seine nationalen Bedürfnisse und Gegebenheiten anzupassen und eigene Richtlinien zu entwickeln.

Die 2. UNESCO-Weltkonferenz fand 2010 in Seoul, Republik Korea, statt. Sie diente dem Austausch bzw. der weiteren Ideenentwicklung bezüglich einer verstärkten Vernetzung von Kunst, Kultur und Bildung. Im Rahmen der Konferenz wurde die Seoul Agenda verabschiedet, die die Ziele der UNESCO zur Weiterentwicklung von Kultureller Bildung beschreibt.