Rokia Traoré: Beautiful Africa

africaDieses fünfte Album der Musikerin aus Mali hätte auch den Titel „Beautiful World“ tragen können, spiegelt es doch ihre Vorliebe für europäischen Rock wider, die bereits auf dem Vorgänger „Tchamantché“ durchschimmerte. Rokia Traoré führt zusammen, was vielleicht zunächst nicht zusammengehört, aber erstaunlich gut zusammenklingt: zeitgenössische Popmusik aus Mali, mit Texten in der westafrikanischen Sprache Bambara, und britischen Indie-Rock, der an PJ Harvey erinnert. Und wie jene ist auch Traoré zugleich Gitarristin und Sängerin. Nichts drängt in den Vordergrund, alles steht gleichberechtigt im Aufgebot dieser neun Lieder. In „Kouma“ darf die Gitarre kurz ansägen, dafür wirkt „Sarama“ fast schon besänftigend melancholisch, stark und zerbrechlich zugleich. Puristen fordert Rokia Traoré mit diesem Album voll widersprüchlicher Schönheit geradezu heraus, vermeintliche Mauern zwischen den Genres und tatsächliche kontinentale Schranken reißt sie mit eindringlichem Charme mühelos nieder. (Für die Jury: Torsten Fuchs).

Der Jahrespreis wurde am 29. September 2013 im Rahmen des Düsseldorf Festivals verliehen.

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