Vincenzo Bellini: Norma

Norma

Es gibt die traditionelle Linie der „Norma“-Lesarten, mit Maria Callas, Joan Sutherland oder Edita Gruberova. Und es gibt Cecilia Bartoli. Streitbar für die einen, überraschend für alle. Bartoli hat mit der „Norma“ ausgerechnet diese vielleicht berühmteste, berüchtigtste Belkanto-Partie dem ursprünglich gemeinten Fach des Mezzo-Soprans zurückgegeben. Sie tut dies mit der ihr eigenen Kunst des Singens: ein Singen quasi mit geballten Fäustchen, voll knallender Koloraturen, explosionshafter Fiorituren und unter gekonnter Überwindung jener leicht ältlichen Grandezza, wie sie uns, nicht zuletzt wegen der herkömmlichen Orchester, aus vielen Aufnahmen dieses Werkes entgegenweht. Bartoli arbeitet konsequent mit einem italienischen Originalklang-Dirigenten. Es ist dies der gewiss risikoreichste Wurf unter ihren bisherigen Opern-Gesamtaufnahmen: ein Dokument des Singens – und Denkens – in Alternativen. Fast ein Wunder, zumal in den ausgedünnten Zeiten der Opern-CD-Produktion heute.
(Für die Jury: Kai Luehrs-Kaiser)


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