Wir erinnern mit Texten und Zeugnissen an einen großen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat.
Wie viele Schulen tragen seinen Namen? Welches Frauenbild schuf er in seinen Werken? Weitere wissenswerte Informationen zu Leben und Werk von Heinrich Böll finden Sie hier.
Im Jahr 2010 jährt sich zum 25. Mal der Todestag unseres Namensgebers Heinrich Böll. Wir erinnern an einen großen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat.
Die Lektüre Bölls mag der schwankenden Konjunktur unterliegen wie viele andere Werke der Literatur auch. Seine Texte mögen dem immer wieder auch wechselnden Kanon der Literatur zugehören oder auch nicht. Entscheidend bleibt, ob seine Perspektiven auf das Menschliche sich auch heute noch bewähren. Die einzige Antwort auf diese Frage aber ist, Böll noch einmal zu lesen. Im folgenden finden Sie Informationen zu Bölls Werk - und zu seiner Aktualität.
Heinrich Böll (1917 - 1985), dessen Todestag sich am 16. Juli 2005 zum zwanzigsten Male jährt, widerstrebte die ihm von der Öffentlichkeit zugewiesene Rolle des »repräsentativen Intellektuellen«. Die Funktion eines »moralischen Gewissens der Nation« mochte er nicht übernehmen. Es galt, die eigene Person nicht an diese Abstraktionen zu verlieren.
Böll und Solschenizyn - viele kennen die Bilder, die entstanden, nachdem Solschenizyn 1974 aus der Sowjetunion ausgebürgert wurde. Eine erste Zuflucht fand er damals in Bölls Haus in Langenbroich. Aber auch davor und danach hat sich Böll mit Solschenizyn beschäftigt, seinem Werk eine Reihe von Artikeln und Besprechungen gewidmet.
Im Jahre 1990 erschien die letzte Übersetzung Annemarie Bölls - „Der Riese Turramulli“, ein Märchen australischer Aborigines. Ein alle literarischen Sparten umfassendes Übersetzungswerk fand mit diesem Kinderbuch seinen Abschluss. Ein Vermittlungswerk zwischen Sprachen und Menschen. Und Ausdruck ihrer Liebe zur Sprache und Literatur, einer Liebe, die sie mit ihrem Mann Heinrich Böll teilte.
Lew Kopelew war für Heinrich Böll der engste Freund in der Sowjetunion. Elsbeth Zylla, Germanistin und Referentin in der Heinrich-Böll-Stiftung, erarbeitet die Herausgabe des Briefwechsels, der 2011 veröffentlicht werden soll.
Am 19. Oktober 1972 gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt, dass sie Heinrich Böll mit dem Nobelpreis für Literatur auszeichnet. Wir erinnern mit dem Telegramm der Akademie zu diesem Ereignis.
Am 1. Dezember ist die deutsche Schriftstellerin Christa Wolf in Berlin verstorben. Auf der Matinee zum 80. Geburtstag Heinrich Bölls hielt sie im Dezember 1997 die Festrede. Wir erinnern aus Anlass ihres Todes an die Seelenverwandtschaft der beiden großen deutschen Autoren.
9. April 2012: 100. Geburtstag des russischen Germanisten und Schriftstellers Lew Kopelew. Den unerschrockene Menschenrechtler und Kämpfer für die Versöhnung zwischen Deutschen und Russen verband eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Schriftsteller Heinrich Böll. Im vergangenen Jahr ist ihr umfangreicher Briefwechsel als Buch veröffentlicht worden. Darüber hinaus wird die freundschaftliche Verbindung auch in unserem Symposion "Dissens und Literatur in der Sowjetunion" im Juni zum Thema.
Das Heinrich-Böll-Haus Langenbroich in der Nordeifel feierte am 10. September sein 20-jähriges Jubiläum als Refugium und Arbeitsstätte für Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann ging in seiner Rede in der Heinrich-Böll-Stiftung auf das Leben und das Werk Heinrich Bölls ein. Auch sprach er die Themen Künstlersozialversicherung, Urheberrecht und Erhalt schriftlichen Kulturguts an.
Wir feiern heute den erfolgreichen Abschluss der 27-bändigen Werkausgabe Heinrich Bölls. Die Menschen sollen lesen was Heinrich Böll geschrieben hat und nicht nur lesen, was über ihn geschrieben wird. So kann er als das was er war, als Schriftsteller und Künstler wahrgenommen werden. Ein Schriftsteller der sich auch einmischte.
Vor neun Jahren, im November 2002, versprach uns der Zeitplan für eines der umfangreichsten Editionsprojekte der deutschen Literaturgeschichte bereits indirekt diesen Abschlussabend für das Jahr 2010. Das konnte man damals für äußert ambitioniert oder für blanke Utopie und heiße Luft halten. Heute Abend feiern wir gemeinsam den Abschluss der Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls.
Mit dem Erscheinen der letzten drei von insgesamt 27 Bänden hat das von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützte Editionsprojekt nach neun Jahren seinen Abschluss gefunden.
Neben umfangreichen Recherchen, Vorstufen, Skizzen, Ideen gehörte für meinen Vater dazu, sich an einer bestimmten Stelle des Arbeitsprozesses ein Schema oder einen Grundriss des geplanten Romans in Farbe anzufertigen. So wie es für den Maler ausreicht, eine kleine Skizze zu machen, um das fertige Bild vor sich zu sehen, so war es für meinen Vater ein wichtiger Schritt, ein Moment des Innehaltens während des Schreibens, einen farbigen Plan des geplanten Werks anzufertigen, um das Werk »auf einen Blick« sehen zu können.
Ich weiß nicht, wie es hat geschehen können; schließlich bin ich kein Kind mehr, bin fast fünfzig Jahre und hätte wissen müssen, was ich tat – und hab’s doch getan, noch dazu, als ich schon Feierabend hatte und mir eigentlich nichts mehr hätte passieren können.
Das Heinrich-Böll-Archiv hat seinen Sitz am Josef-Haubrich-Hof in Köln und arbeitet intensiv mit dem Historischen Archiv zusammen. Die aktuellen und die für die nahe Zukunft geplanten Projekte sind nicht gefährdet.
Anlässlich des Einsturzes des Historischen Archivs in Köln sprachen wir mit René Böll, Sohn und Vertreter der Erbengemeinschaft von Heinrich Böll, über die Auswirkungen auf den Nachlass von Heinrich Böll.
Ein Interview über die Wirkung von Literatur und eine Fernsehsendung zum Thema „Holocaust und die Folgen": Audio- und Videoausschnitte mit und über Heinrich Böll
„Noch nie ist mir derart deutlich geworden, was es bedeutet, historische Dokumente, zur überlieferbaren Schrift gewordenes Denken nicht mehr in die Hand nehmen zu können,“ so Jochen Schubert, Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung im Heinrich-Böll-Archiv und Mitherausgeber der Kölner Ausgabe der Werke von Heinrich Böll.
Die Heinrich-Böll-Stiftung trauert um Viktor Böll, den langjährigen Leiter des städtischen Böll-Archivs und Neffen des Nobelpreisträgers Heinrich Böll. Viktor Böll erlag in Köln in der Nacht von Samstag auf Sonntag einer Krebserkrankung. Er wurde 60 Jahre alt.
Via Lewandowskys „Treppenläufer” in der Zentrale der Heinrich-Böll-Stiftung nimmt Bezug auf Motive der 1952 erschienenen Erzählung „Die schwarzen Schafe” von Heinrich Böll. Im Folgenden finden Sie den Volltext der Erzählung.
Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985. Seitdem hat sich vieles von dem, was für den Nobelpreisträger noch zu den Bedingungen gehörte, unter denen er schrieb und in denen er lebte, grundsätzlich gewandelt. Was aber Bölls Werk über die zeitbedingten Aspekte hinaus Bestand verleiht und zugleich im Mittelpunkt seiner erzählerischen und essayistischen Arbeiten steht, das ist der Anspruch auf Autonomie, auf eine freie, individuell begründete Parteilichkeit, die sich vorgeformten Denkbahnen entzieht. Für Böll begann die Freiheit im Kopf.
Wir erinnern mit den folgenden Texten und Zeugnissen an einen großen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat.
Foto: Toni Richter
Leben und Werk
Heinrich Böll: Leben und Werk
Heinrich-Böll-Haus Langenbroich
Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt
Links
Heinrich Böll: Linktipps
Werke
Heinrich Böll: Seine Werke
Erinnerungen
Zum 25. Todestag von Heinrich Böll
Zum 90. Geburtstag von Heinrich Böll
Im folgenden finden Sie Informationen zu Bölls Werk - und zu seiner Aktualität.
Zum 20. Todestag Heinrich Bölls - Ein Nachruf
Heinrich Böll und...
„Bei mir ist jeder Flüchtling willkommen“ - Solschenizyn und Böll
Annemarie Böll (1910 - 2004) - Ein Nachruf
Heinrich Böll und Lew Kopelew
Weitere Artikel
Vor 40 Jahren: Literaturnobelpreis für Heinrich Böll
Christa Wolf über Heinrich Böll: "Mitleidend bleibt das ewige Herz doch fest"
Briefwechsel: Heinrich Böll und Lew Kopelew
9. April 2012: 100. Geburtstag des russischen Germanisten und Schriftstellers Lew Kopelew. Den unerschrockene Menschenrechtler und Kämpfer für die Versöhnung zwischen Deutschen und Russen verband eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Schriftsteller Heinrich Böll. Im vergangenen Jahr ist ihr umfangreicher Briefwechsel als Buch veröffentlicht worden. Darüber hinaus wird die freundschaftliche Verbindung auch in unserem Symposion "Dissens und Literatur in der Sowjetunion" im Juni zum Thema.
Ort der Zuflucht und der Arbeit
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Das Heinrich-Böll-Haus Langenbroich in der Nordeifel feierte am 10. September sein 20-jähriges Jubiläum als Refugium und Arbeitsstätte für Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt.
Böll im Zeitalter der Ironie
Staatsminister Bernd Neumann anlässlich der Präsentation der Heinrich-Böll-Gesamtausgabe
René Böll zur Abschlussveranstaltung der Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls
Wir feiern heute den erfolgreichen Abschluss der 27-bändigen Werkausgabe Heinrich Bölls. Die Menschen sollen lesen was Heinrich Böll geschrieben hat und nicht nur lesen, was über ihn geschrieben wird. So kann er als das was er war, als Schriftsteller und Künstler wahrgenommen werden. Ein Schriftsteller der sich auch einmischte.
Grußwort zur Abschlussveranstaltung der Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls
Kölner Ausgabe der Werke Heinrich Bölls ist abgeschlossen
Anlässlich des 25. Todestages von Heinrich Böll
17. November 2010, 18:30 bis 22 Uhr Heinrich-Böll-Stiftung
Einem Autor folgen... Festlicher Abschluss der 27-bändigen Werkausgabe Heinrich Bölls
Drei Verfilmungen der Werke Heinrich Bölls mit tschechischen Untertiteln
Teil der Filmabende sind Einführungsvorträge zum Leben Heinrich Bölls, zur Bedeutung des Werks in seiner Zeit und zu der jeweiligen Verfilmung.
30. September 2010, Konferenz, Nationalen Technischen Bibliothek in Prag
“Künstler/innen – Agent/innen des Wandels?”
Mit: Václav Bělohradský (Philosoph, Prag/Trieste), Ondřej Černý (Direktor, Nationaltheater, Prag), Alice Creischer (Künstlerin, Berlin), Jiří David (Künstler, Prag), Radka Denemarková (Schriftstellerin, Prag), Tanja Dückers (Schriftstellerin, Berlin), Ivan Klíma (Schriftsteller, Prag), Burkhard Müller (Literaturkritiker, Chemnitz) und Jiří Ševčík (Kunsttheoretiker, Prag) u.a.
Informationen und Anmeldung: Zdenka Lammelová, Projektkoordinatorin, E lammelova@boell.cz, T+420 251 814 173
26.August 2010, 19 bis 21 Uhr, Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
Ansichten - Die Romanskizzen Heinrich Bölls
Buchvorstellung und Gespräch
22. Juni 2010 bis 28. August 2010, StadtBibliothek Köln
Ausstellung: "Wortwelten" - Annemarie und Heinrich Böll
Schemenhaft
Monolog eines Kellners
Der Nachlass Heinrich Bölls: Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln
Historische Dokumente sind unwiderruflich verloren
Heinrich Böll: Video und Audio
Der Nachlass von Heinrich Böll und der Einsturz des Stadtarchivs in Köln
Zum Tod von Viktor Böll
Heinrich Böll: Die schwarzen Schafe
"Widerstand muß heute darin bestehen, von seiner Freiheit Gebrauch zu machen"
»Die verlorene Ehre der Katharina Blum« (1974)
Heinrich Böll
Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985. Seitdem hat sich vieles von dem, was für den Nobelpreisträger noch zu den Bedingungen gehörte, unter denen er schrieb und in denen er lebte, grundsätzlich gewandelt. Was aber Bölls Werk über die zeitbedingten Aspekte hinaus Bestand verleiht und zugleich im Mittelpunkt seiner erzählerischen und essayistischen Arbeiten steht, das ist der Anspruch auf Autonomie, auf eine freie, individuell begründete Parteilichkeit, die sich vorgeformten Denkbahnen entzieht. Für Böll begann die Freiheit im Kopf.
Wir erinnern mit den folgenden Texten und Zeugnissen an einen großen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat.