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Krim-Krise Misstrauen gegen Russland

 ·  Nur noch 15 Prozent der Deutschen halten Russland für einen vertrauenswürdigen Partner. Der Verlust an Glaubwürdigkeit und an Partnerschaftsfähigkeit gehört zu den Kosten von Putins Annexion der Krim.

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Der russischen Führung dürfte es gleichgültig sein, wie gut oder wie schlecht das Ansehen des Landes in der Welt ist. Aber es sollte ihr zu denken geben, dass unter dem Eindruck des russischen Vorgehens in der Ukraine nur noch 15 Prozent der Deutschen Russland für einen vertrauenswürdigen Partner halten.

Das ist ein historisch schlechter, miserabler Wert – in dem europäischen Land, das sich mehr als andere um Vermittlung bemüht, wofür es oft gescholten worden ist, von wegen Appeasement und so.

Eine Mehrheit der Deutschen mag, wie die Wirtschaft, Sanktionen ablehnen, aber viele Fans hat Präsident Putin hierzulande nicht mehr. Er ist ein Zyniker der Macht, der nun, da es ihm in den Kram passt, sein Einschreiten auf der Krim mit den Menschenrechten begründet, während er bei früheren Krisen solche Interventionen als völkerrechtswidrig bezeichnet hatte.

Prinzipientreu ist Putin gewiss nicht. Aber wer weiß, vielleicht kommt ihn derlei Opportunismus noch teuer zu stehen. Zu den Kosten der Annexion der Krim gehört in jedem Fall der Verlust an Glaubwürdigkeit und an Partnerschaftsfähigkeit. Alles egal?

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07.03.2014, 15:24 Uhr

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Von Klaus-Dieter Frankenberger

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