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Formel 1 Weiter nur Rauch bei Red Bull

 ·  Das Weltmeister-Team Red Bull hat Startprobleme. Nachdem Sebastian Vettel von den Testfahrten abgereist ist, ergeht es Kollege Daniel Ricciardo nicht besser.

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© AP Vergrößern Weiter Stillstand: Bei Red Bull läuft es nicht rund

Am Donnerstagmittag saß Dietrich Mateschitz im Motorhome von Red Bull und unterhielt sich mit Teamchef Christian Horner. Auf die Rennstrecke in Jerez de la Frontera musste der Teambesitzer nicht blicken, denn auch im dritten Tag der Testfahrten vor der neuen Formel-1-Saison stand der neue Renner mit der Typennummer RB10 die meiste Zeit hinter verschlossenen Türen in der Garage.

Drei Runden fuhr Daniel Ricciardo, dann musste der Australier den Rennwagen mit rauchendem Heck wieder abstellen. An den beiden Tagen zuvor hatte es Weltmeister Sebastian Vettel auf insgesamt elf Runden gebracht. Neben einer falsch montierten Feder hatten Probleme am Hybridsystem ERS vom Motor-Lieferanten Renault für die Probleme gesorgt.

Zumindest nach außen bewahrten die Verantwortlichen von Red Bull die Ruhe – zunächst: „Wir wollten bei diesem Test nur unsere Systemchecks machen, der richtige Test wird dann in Bahrein sein“, hatte Horner am Mittwochabend in einem auf der Formel-1-Homepage veröffentlichten Interview gesagt. Und weiter: „Es war ein stressiger Winter. Wir haben eines der kompliziertesten Auto in der Geschichte der Formel 1 in der kürzt möglichen Zeit gebaut. Diese Auto sind so kompliziert, dass es zu so einer Situation kommen kann. Fehler liegen in der Natur des Menschen.“

Doch die Schwierigkeiten bei Red Bull könnten hausgemacht sein. Das Heck des neuen Boliden ist so schmal wie keines bei der Konkurrenz. Diese extreme Form bietet aerodynamische Vorteile – doch sie ist riskant, schließlich musste Chefdesigner Adrian Newey dort die gesamte Elektronik für die neue Antriebseinheit unterbringen. Einige Experten spekulieren schon darüber, dass Newey und Red Bull nun dazu gezwungen sein könnten, das Chassis umzubauen. Newey und Horner haben die Rennstrecke in Jerez schon am Donnerstagnachmittag verlassen und sind in die Rennwagenfabrik nach Milton Keynes geflogen.

Die anderen waren bisher besser

In der Pressemitteilung des Teams am Donnerstagnachmittag wurde lediglich Renningenieurs-Koordinator Andy Damerum zitiert: „Es ist offensichtlich, dass wir nicht dort sind, wo wir sein wollten. Das gesamte Team aufgrund dieser Probleme frustriert“, sagte er: „Wir sind gut darin, nach solchen Dingen zurückzuschlagen. Das gesamte Team zieht an einem Strang, und ich bin mir sicher, dass wir diese Probleme lösen werden.“

Fakt ist: Die Herausforderer des Branchenprimus haben über den Winter zumindest bis zu diesem Zeitpunkt einen besseren Job gemacht. Vor allem der neue Mercedes hinterlässt einen guten Eindruck. Am Mittwoch legte Nico Rosberg gleich eineinhalb Renndistanzen zurück, am Donnerstag kreiste Lewis Hamilton schnell, konstant und offenbar problemlos.

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30.01.2014, 17:19 Uhr

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Von Evi Simeoni

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