Dreimal Gold und eine gute Idee, das war Usain Bolt in London. Die Olympiasiege waren von dem jamaikanischen Ausnahmesprinter erwartet worden, aber den überraschenden Einfall, der dem Anhänger von Manchester United im Medaillenüberschwang kam, sollte man mal ernst nehmen und umsetzen.
Autor: Thomas Klemm, Jahrgang 1966, Sportredakteur.
Probetraining beim englischen Premier-League-Klub, unter Sir Alex Ferguson, der schon viele eigenartige Typen in einer starken Mannschaft untergebracht hat, das wär’s. Und dann die Nominierung für die Olympiaauswahl der jamaikanischen Kicker. Und alle Welt wüsste, ob es Usain Bolt auf der Außenbahn mit einem Renner wie unserer einstigen WM-Überraschung David Odonkor zu dessen besten Zeiten aufnehmen könnte.
Männer aus Manchester, erhört Bolts Bitte! Ihr würdet zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen nennt der Jamaikaner eine stattliche Edelmetallsammlung sein Eigen. Deren Wert könnte helfen, um Euren Verein nach dem enttäuschenden Börsengang, der bisher weniger Geld abgeworfen als gekostet hat, über die Runden zu kommen.
Zudem wäre Bolts Wechsel, selbst wenn niemand weiß, wie er laufend mit dem Ball umzugehen weiß, ein tolles Modell für die olympische Zukunft: Man nehme Sportler, die in ihrer Disziplin schon alles gewonnen haben, und lasse sie sich in einer anderen versuchen, um Abwechslung in die Langeweile zu bringen. Wie dereinst Michael Jordan, der als Basketballstar groß herauskam und 1992 in Barcelona mit dem amerikanischen „Dream Team“ Olympiasieger wurde, sich dann aber dem Baseball zuwandte (auch wenn der Versuch ziemlich schiefgegangen ist).
Nicht amerikanisch, aber lernbar
Eine mögliche Karriere nach Ende der Schwimmkarriere für Michael Phelps? Vom Becken hat er wohl genug, also fällt Wasserball aus. Mit seinen 1,93 Meter ist er für Basketball ein wenig zu kurz geraten, vielleicht wäre in vier Jahren in Rio de Janeiro ein Auftritt beim olympischen Debüt im 7er-Rugby denkbar? Ist zwar nicht amerikanisch, aber lernbar.
Die chinesischen Tischtennisspieler, Frauen wie Männer, sollten sich unbedingt im Federball versuchen dürfen, damit der Rest der Welt mal Gold gewinnt, die Badmintonspieler im Tischtennis, aus demselben Grund. Aber wahrscheinlich wollen sowieso fast alle nur Fußball spielen. Gebt wenigstens Bolt den Ball. Und wenn es nur zum Spaß ist.
Bin gespannt ob sich Fergusen darauf einlassen werden wird,
Gabi Straka
(Ethiopia)
- 13.08.2012, 13:31 Uhr
Sportlich uninteressant - ABER:
gerd hodina
(hodger)
- 13.08.2012, 12:47 Uhr