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Herzblatt-Geschichten Ich hau’ dir die Falten raus

 ·  Während sich die „Bunte“ über den Namen des Babys von Megan Fox beömmelt, wird Madeleine von Schweden in anderen Herzblättern zu ihrer eigenen Mutter gemacht. Die mieseste Nummer der Woche liefert aber „Das Neue“.

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© Reuters Vergrößern Madeleine, Prinzessin von Schweden, 31 Jahre

Es wird, gottlob, nicht doch alles schlimmer. Vor zwanzig Jahren hätten Klatschhefte, die bis zum Redaktionsschluss kein Foto eines neugeborenen Royals auftreiben konnten, der blaublütigen Mama auf ihrem Cover einfach irgendein anderes Baby in den Arm montiert, das gern auch schon Zähnchen haben durfte: Der Leser oder die Leserin war ja eh doof. Heute ist man so dreist nicht mehr. Daher wird nun, wenn Madeleine von Schweden eine Tochter bekommen hat, auf den Titelseiten nicht irgendein anderes Baby gezeigt, sondern ein ganz bestimmtes anderes – nämlich Madeleine selbst, als sie ein Baby war. Neue Post und Das Neue Blatt immerhin teilen klein gedruckt mit, um wen es sich handelt; einzig Neue Welt hat den Hinweis irgendwie vergessen, dass das präsentierte Baby 31 Jahre alt ist.

Die Namen von Madeleines Kind übrigens sind ganz normal und sogar hübsch (Leonore Lilian Maria), anders als die des Babys von Schauspielerin Megan Fox: Es heißt Bodhi Ransom, worüber sich sogar Bunte beömmelt, die das ein bisschen fies mit „erleuchtetes Lösegeld“ übersetzt. Dabei könnte es eigentlich auch „Erleuchtung Erlösung“ bedeuten oder „Freilassung“.

Die perfide Rede

Seine Kinder frei- oder loszulassen, das schafft nicht jeder. Zu seinem Sohn Lucas, 36, scheint etwa Costa Cordalis eine enge Bindung zu haben – oder gar eine „krankhafte“, wie Lucas’ Exfreundin Katharina in Intouch behauptet. Als Lucas mal krank war, erzählt sie, „lag Costa auf ihm im Bett, umklammerte ihn mit Armen und Beinen. Er sagte, er wolle ihn wärmen.“ Die arme Katharina „musste dafür auf der Couch schlafen“. Ja, hätte sie sich lieber noch dazu- beziehungsweise obendrauf gelegt? Jetzt jedenfalls ist Daniela Katzenberger mit Lucas zusammen. Oder müsste man, da laut einer Bekannten der Papa angeblich „immer mit von der Partie“ ist, sagen: mit Lucas und Costa?

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© dpa Vergrößern Ob blond oder schwarz gelockt, erscheint Verona Pooth im Gericht, ist ihr die Aufmerksamkeit sicher

Neues auch von Verona Pooth, der Katzenberger der Neunziger: Sie hat sich das Haar blond gefärbt, was, wie sie in Gala meint, „etwas Rockiges“ hat. Dass Blonde mehr Spaß hätten, steht auch auf dem T-Shirt, mit dem sie in Gala posiert. Seltsam nur, dass Verona am Mittwoch, als sie wegen eines Honorarstreits mit ihrem früheren Manager vor dem Düsseldorfer Landgericht erschien, plötzlich schwarz gelockt war. Wollte sie den Gerichtssaal nicht rocken? Es schien dann auch nicht so, als habe sie dort besonders viel Spaß gehabt.

Alles andere als spaßig auch die Schlagzeile, die sich Das Neue ausgedacht hat: „Christian Wulff – Bettinas Schicksal lässt ihn kalt – kein Grab – kein Stein – kein letzter Gruß“. Die perfide Rede nämlich ist von Wulffs verunglückter Halbschwester, die Bettina hieß, ebenso wie Wulffs zweite Ehefrau, an die natürlich alle denken sollen. Richtig miese Nummer, Das Neue.

Guck mal, Schatz, das bist doch du!

Auch nicht charmant ist die Schlagzeile „Meine Güte, wie seht ihr denn aus?“, die Bild unter anderem auf „Ally McBeal“ Calista Flockhart münzt: „Jahrelange Dauerdiät hat im Gesicht (45 Kilo) tiefe Spuren hinterlassen.“ Das glauben wir nicht, dass die Schauspielerin so ein schweres Gesicht hat. Nie gedacht hätten wir auch, dass Uri Geller „bis heute nebenberuflich als Geheimagent“ arbeitet, wie Gala Men berichtet. „Wenn Barack Obama mich bitten würde, in Syrien zu vermitteln – vielleicht könnte ich etwas tun“, sagt er. Aber was? Assads goldene Löffel verbiegen?

Obskur auch die Methoden von Hollywoods Beauty-Spezialisten, denen sich RTL-Moderatorin Frauke Ludowig aussetzt: „Ich besuche eine thailändische Face-Slapperin. Mit einer ganz speziellen Methode schlägt sie den Damen die Falten aus dem Gesicht. Mein Team freut sich schon drauf“, erzählt Ludowig Frau im Spiegel. Ist es möglich, Frau Ludowig, dass Sie in Ihrem Team nicht allzu beliebt sind? Zum Face-Slappen könnte man auch den Wiener Opernball aufsuchen: „Irre Prügelei um Kerner“, fasst Bild das Geschehen zusammen, in dessen Verlauf der Geschäftsmann Ulrich Pfaffelhuber erst den Moderator Kerner anpöbelte, dann mit Sekt um sich spritzte und schließlich vom „Werbe-Star“ André Kemper „eine rechte Gerade verpasst“ bekam. Womit sich beide ihre fünf Minuten zweifelhaften Ruhm beschafft haben – die sie verlängern könnten, wenn sie sich nun in einer Talkshow versöhnten. Leider talkt Johannes B. Kerner nicht mehr.

Für Aufsehen sorgt weiterhin das Tattoo auf Florian Silbereisens Schulter, das seine Freundin Helene Fischer zeigt. Oder doch nicht? „Die Nase ist fast ein wenig zu lang, das Gesicht zu oval“, analysiert Die neue Frau und kommt bei ihren Spekulationen darüber, welche blonde Dame der Tätowierer tatsächlich im Sinn gehabt haben könnte, auf Dschungelkönigin Melanie Müller oder die Sängerinnen Michelle und Angelika Milster. Wir würden zusätzlich Charlène von Monaco, Verona Pooth und Johannes B. Kerner ins Rennen schicken. Vielleicht aber hat sich Flori nur raffiniert abgesichert: Wenn das tätowierte Antlitz kaum zu erkennen ist, dann muss er es nicht weglasern, sondern kann es einfach drauflassen, wenn er mit der nächsten Blondine zusammenkommt. Und dann sagen: Guck mal, Schatz, das bist doch du!

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02.03.2014, 14:30 Uhr

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