Aufzeichnung bei Treffen der Eurozone Varoufakis gibt Mitschnitte zu

Stand: 24.05.2015 18:55 Uhr

Wenn es keine Mitschriften gebe, nehme er seine "Einwürfe und Antworten" oft auf: Griechenlands Finanzminister Varoufakis hat eingeräumt, bei einem Treffen der Eurozone seine Äußerungen mitgeschnitten zu haben. Verboten ist das nicht, aber umstritten.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat eingestanden, vertrauliche Äußerungen bei einem Treffen mit seinen Kollegen aus der Eurozone Ende April mitgeschnitten zu haben. Wenn es keine Mitschriften gebe, nehme er häufig seine "Einwürfe und Antworten" mit seinem Mobiltelefon auf - vor allem, wenn er sich aus dem Stegreif äußere, räumte Varoufakis in seinem Blog und in einem BBC-Interview ein.

Anschließend verwende er die Aufnahmen, um seine Berichte für das griechische Kabinett vorzubereiten. "Das Gleiche habe ich beim Eurogruppen-Treffen in Riga getan", sagte er. Er nutze die Aufnahmen, um seine genaue Wortwahl zu rekapitulieren, wenn er Regierungschef Alexis Tsipras, den Mitgliedern des Kabinetts und dem Parlament Bericht erstatte.

Yanis Varoufakis | Bildquelle: dpa
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Mitschnitte für die Erinnerung - so erklärt der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis seine Aufzeichnungen von Gesprächen bei Treffen mit Kollegen aus der Eurozone.

Aufnahmen nicht ausdrücklich verboten

Es ist Teilnehmern der Eurogruppen-Treffen nicht ausdrücklich verboten, Aufnahmen zu erstellen. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass sie unter Verschluss gehalten werden.

Varoufakis bestätigte mit seinem Blogeintrag Angaben der "New York Times". Die US-Zeitung hatte am Mittwoch in einem langen Text über den griechischen Finanzminister, der auch Interviewpassagen enthielt, über die Aufzeichnungen in Riga berichtet.

In dem Artikel wies Varoufakis Behauptungen zurück, wonach er in der Sitzung beleidigt und bedrängt worden sei. Einen Tag später versicherte er, dass er die Vertraulichkeit des Treffens wahren werde.

Griechenland will bis Ende Mai eine Einigung über die Auszahlung noch ausstehender Hilfsgelder mit seinen Gläubigern erreichen und so einen drohenden Bankrott abwenden. Die Athener Regierung befindet sich seit vier Monaten in bislang ergebnislosen Verhandlungen mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds über die Freigabe von Hilfsgeldern in Höhe von insgesamt 7,2 Milliarden Euro. Während der Verhandlungen wurde in den vergangenen Wochen immer wieder Kritik am Auftreten von Varoufakis laut.

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